PNN 31.01.2012

 

Kritik an neuen S-Bahnplänen Kleinmachnow sei bereits hervorragend angebunden

von Henry Klix

Kleinmachnow - Die „Aktionsgemeinschaft Stammbahn“ hat die Aktivitäten zur möglichen Wiederbelebung der S-Bahnverbindung von Kleinmachnow nach Berlin kritisiert. „Kleinmachnow braucht so eine Schienenanbindung nicht“, sagte der Vorsitzende der Initiative Peer Hartwig gegenüber den PNN. Die Initiative setzt sich für den Naturerhalt auf der alten Stammbahntrasse ein.

Wie berichtet wollen die Länder Berlin und Brandenburg eine Kosten-Nutzenanalyse für das Stammbahn-Teilstück zwischen Zehlendorf und Kleinmachnow in Auftrag geben. Die Kosten für den Wiederaufbau wurden in der Vergangenheit auf 36 Millionen Euro beziffert. Maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit sind aber vor allem Nutzerzahlen und Betriebskosten. Eine Belebung der kompletten Stammbahn zwischen Griebnitzsee, Kleinmachnow und Zehlendorf war zuvor bereits als „unwirtschaftlich“ verworfen worden. Jetzt wollen die Länder prüfen, ob ein Teilstück machbar ist. Nach dem Bau der Berliner Mauer war die Strecke schrittweise aufgegeben worden.

Berlin und Kleinmachnow würden erneut geteilt werden, wenn der „renaturierte Grünstreifen, der mittlerweile zu einem Naherholungsgebiet mit hohem Freizeitwert geworden ist“, einer neuen S-Bahntrasse zum Opfer fallen würde, meint Peer Hartwig. Zudem sei Kleinmachnow bereits hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. „Alle Kleinmachnower gelangen in zwölf Minuten zu einer schienengebundenen Nahverkehrsanbindung, sei es Krumme Lanke, Mexikoplatz oder Zehlendorf. Welcher Ort kann das von sich behaupten?“ Auch der flexible Busverkehr sei eine „wirkliche Alternative“, so Hartwig mit Verweis auf das mit dem „TKS-Konzept“ unlängst verbesserte Busnetz.

Die neue Anbindung würde parallel zur einer bestehenden S-Bahnstrecke gebaut werden, warnt Hartwig. Sie werde zusätzlichen Anfahrtsverkehr durch Kleinmachnow generieren, statt den Verkehr zu entlasten. „Nostalgie ist schön, aber im 21. Jahrhundert sollten Wege beschritten werden, die zeitgemäßer sind“, so der Vereinschef. „Die Finanzierbarkeit vor dem Hintergrund von Sozial- und Umweltverträglichkeit sollte doch im Vordergrund stehen.“ Henry Klix