PNN 17.1.2012
Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf wollen sich endlich auf gemeinsame Betreibergesellschaft einigen
Kleinmachnow - Noch in diesem Herbst soll sich eine gemeinsame Freibad-Gesellschaft der drei Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf gründen, ab 2013 soll sie ihre Arbeit aufnehmen. Das teilte Hartmut Piecha, im Kleinmachnower Bürgermeisterbüro für das Projekt Freibad zuständig, in der jüngsten Kulturausschusssitzung mit. Die Rettung des dringend sanierungsbedürftigen Freibads Kiebitzberge scheint damit wieder einen Schritt näher zu rücken. Organisiert werden soll das Projekt als Besitz-Betriebsgesellschaft, derzeit diskutieren die Ausschüsse über die Details.
Noch befindet sich das Schwimmbad im Eigentum von Kleinmachnow und wird von der gemeindeeigenen Wohnungsgesellschaft Gewog betrieben. Bei der Gründung der Gesellschaft soll die Gemeinde Kleinmachnow das Erbbaurecht für das Bad an die neue GmbH übertragen. Das Bad selbst soll als Sacheinlage eingebracht werden. Genau darin aber sah Maximilian Tauscher (CDU) im Finanzausschuss Kleinmachnow eine Gefahr: „Was geschieht mit dem Grundstück, wenn die Gesellschaft pleite geht“, fragte er. Piecha versicherte, dass es eine Rückfallklausel geben werde. „Wir wollen vertraglich fixieren, dass das Grundstück allein für den Betrieb des Schwimmbads in die Gesellschaft mit einfließt.“ Für Tauscher waren damit aber offenbar noch nicht alle Fragen ausgeräumt, bei der Abstimmung enthielt er sich seiner Stimme.
Nachdem die Bestrebungen, das Bad gemeinsam zu betreiben im den vergangenen Jahren immer wieder gescheitert waren, sind sich die drei Kommunen nun im Grundsatz einig. Bis zum Herbst soll nun nur noch über die Grundlagen der gemeinsamen Betriebsgesellschaft abgestimmt werden. Auch in welchem Umfang das Bad saniert werden soll, muss noch entschieden werden. Der Diskussion darum soll allerdings die günstigste von drei Sanierungsvarianten „Bronze“ zugrunde gelegt werden: Demnach müsste die neue Betreibergesellschaft etwa 3,5 Millionen Euro aufbringen: Die Becken müssen neu verfliest, Umkleiden und Sanitärräume erneuert werden. Zuvor muss aber ein Gesellschaftsvertrag ausgearbeitet werden, auch die Kommunalaufsicht muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Kommunen rechnen mit rund 90 000 Euro an Beratungskosten für diese beiden nächsten Schritte.
Stahnsdorf galt bislang bei dem Projekt aufgrund seiner klammen Kassen als Wackelkandidat. Bürgermeister Bernd Albers (BfB) bestätigte aber gestern gegenüber den PNN, dass Stahnsdorf mit im Boot sei. „Die Vorlage habe ich im Dezember verschickt und seitdem keine negativen Rückmeldungen bekommen.“
Weil das Freibad sich wirtschaftlich nicht selbst trägt, unterstützt Kleinmachnow den Betrieb mit 330 900 Euro, Stahnsdorf mit 30 800 Euro und Teltow mit 46 400 Euro. Ein Antrag der Grünen und der Wählergemeinschaft Bik könnte aber schon im kommenden Sommer für eine bessere Auslastung sorgen: Auf Wunsch vieler Kleinmachnower wird das Bad dann bereits um sieben- statt wie bisher um neun Uhr öffnen. Das käme vor allem den Menschen zugute, die vor der Arbeit eine Runde schwimmen möchten, so die Begründung. Streit gibt es zwischen Bik und Grünen aber darum, ob die neue Regelung auch Sonntags gelten soll. Nach Ansicht von Roland Templin (Bik) fürchten die Anwohner vor allem zusätzlichen Verkehrslärm, der mit den morgendlichen Badegästen einherginge. „Damit das Angebot gut genutzt wird, muss es täglich zur Verfügung stehen“, ist hingegen Andrea Schwarzkopf von den Grünen überzeugt.