PNN 22.12.11

FDP sieht Strategie im Kampf gegen Fluglärm gefährdet

Bürgermeister Grubert will die Ausweisung ruhiger Gebiete dennoch rechtlich prüfen lassen

Kleinmachnow - Müssen Schulen leise sein, um vor Lärm geschützt zu werden? An dieser Frage reiben sich derzeit die Kleinmachnower Politiker, denn: Laut einem einstimmigen Beschluss der Gemeindevertreter sollen bestimmte Gebiete im Lärmaktionsplan als „ruhig“ ausgewiesen werden. Bürgermeister Michael Grubert (SPD) lässt den Beschluss allerdings derzeit rechtlich prüfen, weil auch Schulstandorte betroffen sind. Die aber können Gruberts Ansicht nach keine „ruhigen Gebiete“ sein. Das wiederum erregt den Zorn der FDP-Fraktion. Abenteuerlich sei das Vorgehen des Bürgermeisters, sagt etwa FDP-Fraktionschefin Kornelia Kimpfel. „Schulgebäude sind lärmempfindliche Gebäude, weil dort gelernt und nachgedacht werden soll.“ Es gehe nicht darum, den Schulbetrieb ruhig zu stellen, betonte Kimpfel. Der Hintergrund: Indem bestimmte Areale der Gemeinde im Lärmaktionsplan als ruhige Gebiete festgelegt werden, soll vermieden werden, dass Kleinmachnow überflogen wird – das zumindest hofft die lokale Bürgerinitiative gegen Fluglärm. Durch Gruberts Bedenken werde das Vorhaben gefährlich verzögert, fürchtet Kimpfel. Die Deutsche Flugsicherung will Anfang des kommenden Jahres die Flugrouten für den künftigen Berliner Flughafen BER festlegen. alm