PNN 30.11.11

 

Kleinmachnow will Zuschuss kürzen Streit im Hauptausschuss um Hoffbauer-Turnhalle

von Thomas Wendel

Kleinmachnow – Die Kleinmachnower Gemeindevertreter streiten weiter um den geplanten finanziellen Beitrag für den von der Hoffbauer-Siftung geplanten Bau einer Vier-Feld-Turnhalle. Mit knapper Mehrheit empfahl der Hauptausschuss am Montagabend einen Zuschuss von lediglich 206 000 Euro und folgte damit einem Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert (SPD). Sollte auch die Gemeindevertretung diese Summe endgültig beschließen, wäre das ein großer Einschnitt für die Evangelische Hoffbauer-Stiftung. Sie rechnet damit, dass sich der Landkreis mit 1,8 Millionen an dem Projekt beteiligt, Teltow und Stahnsdorf mit je 437 500 Euro. Kleinmachnow sollte – weil ein Großteil der Schüler aus der Gemeinde kommt – 875 000 Euro beisteuern. Die Halle soll sowohl vom Hoffbauer-Campus als auch vom Teltower Oberstufenzentrum und Vereinen der Region genutzt werden.

Mehrere Kleinmachnower Gemeindevertreter erinnerten am Montagabend daran, dass es vor drei Jahren bereits mündliche Vereinbarungen über die beantragten Summen gegeben habe. Damals war der heutige Landrat Wolfgang Blasig (SPD) noch Bürgermeister von Kleinmachnow. „Ich bedauere, dass der Bürgermeister sich jetzt nicht an die Zusagen seines Vorgängers hält“, erklärte Bernd Krüger (CDU). Bei den Kindern der Gemeinde sollte „keine konfessionelle Trennung gemacht werden“. Der Landkreis und auch Teltow würden indes zu ihren Zusagen stehen und hätten bereits entsprechende Beschlüsse gefasst. Susanne Krause-Hinrichs (SPD) wies darauf hin, dass angesichts der Schülerzahl aus Kleinmachnow die Summe von 875 000 Euro gerechtfertigt sei.

Bürgermeister Grubert (SPD) hielt dem entgegen, dass Kleinmachnow insgesamt mehr als eine Million Euro für den Campus bereitstelle: „Daher lässt der Haushalt nicht mehr zu als diese 206 000 Euro.“ Für die Grünen sprach sich Barbara Sahlmann ebenso gegen die beantragte Summe von 875 000 Euro aus wie die FDP-Vertreterin Kornelia Kimpfel. Sie verwies darauf, dass die Kommune bereits vier Millionen Euro für den Sporthallen-Neubau an der kommunalen Maxim-Gorki-Gesamtschule ausgebe. Die Hoffbauer-Stiftung wolle indes „eine Luxus-Sporthalle für 5,3 Millionen Euro bauen“. Unklar ist derzeit noch, ob Stahnsdorf seinen geplanten Beitrag leistet. Bisher wurde dort auf knappe Kassen verwiesen. Mit dem jüngst für drei Jahre verschobenen Wegzug des Mobilfunkunternehmens Vodafone kann man dort jedoch wieder mit erheblich mehr Steuereinnahmen rechnen.

„Auch wenn das rechtlich nicht angreifbar ist – ich stelle mir authentische Politik anders vor“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauer-Stiftung, Frank Hohn, gestern zu den Kleinmachnower Kürzungsplänen. In den zurückliegenden Jahren habe die Stiftung mehrfach mit den drei Gemeinden und dem Landkreis über den Verteilerschlüssel entsprechend der Schülerzahlen geredet.

Thomas Wendel