PNN 25.11.11
Kleinmachnow - Er sei einer, der sich nicht nur politisch engagiere, sondern auch ganz konkret mit anpacke, erklärte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) in seiner Laudatio. Am Dienstagabend hat sich der Kleinmachnower Biologe und Umweltschützer Gerhard Casperson ins Goldene Buch der Gemeinde eingetragen. Als Spiritus Rector leite Casperson seit 20 Jahren den Landschaftsschutzverein Buschgraben/Bäketal und habe maßgeblich dazu beigetragen, den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse zu verhindern, so Grubert. Der Buschgraben – einst Sperrgebiet an der Mauer – weist bis heute teilweise unberührte Natur auf. In den 1990er Jahren hatte sich Casperson vehement dafür eingesetzt, das Areal vor Bebauung zu schützen - und selbst zahlreiche Bäume dort gepflanzt. Mit den Plänen zum Ausbau der Kleinmachnower Schleuse rückte bald darauf auch das Bäketal ins Blickfeld. Für den Schutz beider Gebiete kämpfte Casperson gemeinsam mit vielen Unterstützern.
Auch vor der Wende brachte der Biologe das Thema Umwelt- und Naturschutz in die Diskussionen der Bürgerbewegung mit ein, die sich damals unter dem Dach der evangelischen Kirche traf. Als Christ hatte Casperson es im SED-Staat nicht immer einfach. Heute ist er in Kleinmachnow hochgeachtet, auch als Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde, in deren Vorstand er arbeitet. „Ich wollte mein Leben lang politisch aktiv sein, mich jedoch nie vereinnahmen lassen“, so Casperson. Für die Grünen saß er viele Jahre in der Kleinmachnower Gemeindevertretung. Und obwohl das Bundesverkehrsministerium vor knapp einem Jahr entschieden hat, die Schleuse nicht auszubauen, bleibt für Casperson genug zu tun: „Die teilweise 700 Jahre alten Eichen am Weinberg benötigen dringend unsere Hilfe.“ alm