Pnn 19.11.11

Turnhalle ein "Glücksfall für die Region" Sportstätte erster Bau des Gymnasiums Stahnsdorf

von Thomas Wendel

Stahnsdorf - Die Turnhalle des Gymnasiums Stahnsdorf ist gestern offiziell an die Schule übergeben worden. Landrat Wolfgang Blasig (SPD) nannte das Gebäude einen „Glücksfall für die Region“. 4,5 Millionen Euro hat die Halle gekostet, die den ersten Bauabschnitt des neuen Gymnasiums vollendet. Auf dem benachbarten Baufeld wird bis 2013 der Gymnasiums-Neubau entstehen, für den weitere 16 Millionen Euro veranschlagt sind.

Das vor zwei Jahren gegründete Gymnasium Stahnsdorf ist noch provisorisch im Teltower Oberstufenzentrum untergebracht. Der Landkreis als Schulträger habe sich aufgrund des steten Schülerzuwachses in der Region für einen Neubau entschieden, sagte Blasig. Diese Entwicklung dauere seit über einem Jahrzehnt an. Bisher hätten Kinder aus Stahnsdorf „in Nachbargemeinden umherreisen müssen“. Blasig wies darauf hin, dass in Stahnsdorf 80 Prozent der Grundschüler zum Abitur strebten und fast alle den Abschluss schafften. Die Quote liege höher als an den vier anderen kreiseigenen Gymnasien in Teltow, Kleinmachnow, Treuenbrietzen und Bad Belzig.

Die Sporthalle sei als erstes Gebäude der neuen Schule fertiggestellt worden, um auch die Nachfrage der Sportvereine zu befriedigen. Der benachbarte RSV Eintracht mit seinen 2800 Mitgliedern werde nach Unterrichtsende und an Wochenenden die Halle mitnutzen. Dennoch könne die Nachfrage der Freizeitsportler nicht vollständig befriedigt werden.

„Wir haben kostenbewusst gebaut, aber nicht an der Qualität gespart“, betonte der Landrat. Die Halle entspreche den Standards eines Passivhauses. Das werde die Betriebskosten dauerhaft senken. Trotz begrenzter Mittel sei „ein schlichtes, aber zeitloses Gebäude“ geschaffen worden, sagte Bürgermeister Bernd Albers (BfB) den PNN. Er würdigte den Landkreis, der „auf die Region baut“ und über 20 Millionen Euro für den Schulneubau und die Drei-Feld-Sporthalle investiere. Die Zusammenarbeit des Landkreises als Schulträger mit dem benachbarten RSV Eintracht 1949 werde Vorteile sowohl für den Verein als auch den Schulsport bringen, wenn Turnhalle und Sportplätze gemeinsam genutzt würden.

Die Halle werde seit drei Wochen vom Gymnasium genutzt, sagte Schulleiter Ulrich Klatt. Auch er sprach von „einem Glücksfall“. Vom derzeitigen Schulstandort in Teltow würden die 300 Schüler des Gymnasiums zum Sportunterricht zu den ersten oder letzten Schulstunden mit Bussen nach Stahnsdorf gefahren. Das werde noch bis zum Bezug des neuen Schulgebäudes im Sommer 2013 dauern.

Für die Schüler war der Tag gestern unterrichtsfrei. Sie gestalteten das Rahmenprogramm mit Sport, Musik und Tanz und spielten anschließend bei Fußball- und Basketballturnieren gegen ihre Lehrer. Nach den ersten drei Wochen Schulsport in der neuen Halle konnten sie während des Festaktes gestern eigene Wünsche für den Sportunterricht äußern. „Ich hätte gerne Tischtennis-Platten und Kellen hier“, sagte der 12-jährige Jan-Niklas. Er würde seinen Freizeitsport auch gerne in der Halle ausüben – und hat diesen Wunsch auf einen Zettel notiert und an einem Luftballon vor dem Gebäude in die Luft steigen lassen. Thomas Wendel