PNN 19.11.11
Unternehmen möchte erstmals auch als Supermarkt-Bauherr Maßstäbe setzen. Eröffnung 2013 geplant
Kleinmachnow - 25 Filialen betreibt die „Bio Company“ derzeit vor allem in Berlin und Brandenburg. Die nächste soll in Kleinmachnow an der Ecke Förster-Funke-Allee / Hohe Kiefer entstehen – und es könnte eine ganz besondere werden. Erstmals will die Biomarkt-Kette selbst als Bauherr aktiv werden und ihre Vorstellungen von einem nachhaltigen Supermarkt-Bau verwirklichen. Darüber informierten gestern der Kleinmachnower Bürgermeister Michael Grubert (SPD) und Bio-Company-Geschäftsführer Georg Kaiser auf einer Pressekonferenz im Rathaus.
Geplant ist auf dem derzeit noch kommunalen Grundstück ein Markt mit etwa 600 Quadratmetern Verkaufsfläche und 200 Quadratmeter Nebenräumen. Als Baustoff soll laut Kaiser zum größten Teil Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet werden. „Die Verwendung von Naturfarben und Naturkautschuk sind für uns selbstverständlich“, so der Geschäftsführer. Zudem soll komplett auf den Einbau einer Heizungsanlage verzichtet werden, geheizt werde ausschließlich mit der Abwärme der Kälteanlagen. „Auch mit einem modernen, zeitgemäßen Design wollen wir Maßstäbe setzen“, kündigte Kaiser an.
Gerade in Kleinmachnow sei das Kundenpotenzial für einen neuen Bio-Markt mit 12 bis 14 Festangestellten groß, sagte Kaiser. Analysen in den Company-Filialen in Potsdam und Zehlendorf hätten ergeben, dass dort bisher über zehn Prozent der Kunden aus Kleinmachnow kommen. Zudem sei der geplante Standort in unmittelbarer Nähe des Rathausmarktes optimal.
Bürgermeister Grubert zeigte sich gestern erfreut über den Ansiedlungswunsch der „Bio Company“. „Wir haben bereits eine große Vielfalt an Einkaufmöglichkeiten – der fehlende Bio-Markt war jedoch sogar im Bürgermeisterwahlkampf ein Thema.“ Und Grubert geht noch weiter: Er könnte sich sogar vorstellen, eine Eigentümergemeinschaft mit der „Bio Company“ zu bilden. In einem weiteren Staffelgeschoss auf dem Neubau könnte dann ein 300 Quadratmeter großes Begegnungszentrum für Einwohner der Gemeinde eingerichtet werden, so Grubert. Das sei jedoch noch gründlich mit den Gemeindevertretern zu besprechen, die auch ihr Einverständnis zum Verkauf des Grundstücks geben müssen.
Die haben allerdings erst Anfang November ein Stopp-Signal für den Verkauf kommunaler Grundstücke gesetzt. Das Moratorium soll solange gelten, bis die Gemeindeverwaltung alle Flächen auflistet, die für kulturelle und sportliche Zwecke genutzt werden könnten. Grubert sieht darin kein Hindernis für die zügige Abwicklung des Verkaufs an die „Bio Company“. Das anvisierte Grundstück komme für eine kulturelle Nutzung nicht in Frage, so der Bürgermeister.
Die „Bio Company“ hat einen straffen Zeitplan – schon im Frühjahr 2013 soll eröffnet werden. Grubert will das Projekt am kommenden Montag den Gemeindevertretern vorstellen und möglichst Anfang kommenden Jahres den Grundstücksverkauf beschließen lassen. Einen gültigen Bebauungsplan gibt es bereits, notwendig wären jetzt noch schallschutztechnische Untersuchungen und eine Veträglichkeitsstudie, bei der es vor allem um die Anlage von etwa 40 Autostellplätzen geht. „Ausreichend Fahrradständer wird es natürlich auch geben“, so Kaiser.
Die „Bio Company“ beschäftigt insgesamt 600 Mitarbeiter in ihrem Unternehmen. 50 Prozent des Umsatzes werden nach eigenen Angaben mit Waren aus der Region erzielt. Zu den Partnern gehören unter anderem die Sanddorn-Expertin Christine Berger aus Petzow, die Potsdamer Braumanufaktur „Forsthaus Templin“ sowie Öko-Landwirt Syring aus Beelitz. Die Teltower Rübchen vom Bio-Landwirt Szilleweit werde man in Kleinmachnow natürlich auch anbieten, versicherte Kaiser.