PNN 16.11.2011
Kleinmachnow - Der seit Langem geplante Kauf der sanierungsbedürftigen Kleinmachnower Kammerspiele durch die Kommune könnte erneut scheitern: Nachdem in der vergangenen Woche der Finanzausschuss einen entsprechenden Beschluss nicht empfohlen hatte, gab es am Montagabend auch im Bauausschuss viel Kritik. „Keines der eingereichten Betreiberkonzepte kommt völlig ohne Zuschüsse durch die Gemeinde aus“, monierte etwa Anne von Törne von der Wählervereinigung BiK. Und auch die Refinanzierung über den Verkauf gemeindeeigener Grundstücke stieß bei einigen Ausschuss-Mitgliedern auf Widerstand.
Der Hintergrund: Nachdem er einen erster Versuch zum Kauf der Kammerspiele im März zurückgezogen hatte, leitete Bürgermeister Michael Grubert (SPD) ein nicht-förmliches Interessenbekundungsverfahren ein. Damit sollte zunächst geprüft werden, ob sich Bewerber mit finanziell tragfähigen Konzepten finden lassen. Elf Ideen für einen künftigen Betrieb des Kulturstandortes wurden im Laufe des Sommers eingereicht, etwa drei davon, heißt es, hätten Hand und Fuß. „Über ein künftiges Betreiberkonzept wird jetzt aber gar nicht entschieden, es geht vorerst allein darum, dieses Kleinod uns zu erhalten“, erklärte Michael Lippoldt (FDP). Auch Barbara Sahlmann (Grüne) betonte: „Der Kauf wäre ein Anfang.“
Gruberts Plan ist es, das Haus für rund 400 000 Euro zu erwerben und anschließend zu sanieren. Für das gesamte Verfahren müsste die Gemeinde bis 2014 Kredite in Höhe von rund vier Millionen Euro aufnehmen. Über eine offizielle Ausschreibung soll in dieser Zeit ein Betreiber gefunden werden, der das Haus dann ohne weitere Zuschüsse durch die Gemeinde bewirtschaftet. Jetzt drängt die Zeit: Das Vorkaufsrecht der Kommune läuft zum Ende dieses Jahres aus, am kommenden Montag sollen die Gemeindevertreter deshalb abschließend über den Kauf entscheiden.Ariane Lemme