PNN 5.11.11
Kleinmachnow - Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD hat auf der Gemeindevertretersitzung am Donnerstag Fehlverhalten der Verwaltung eingeräumt. Ende Oktober hatte das Bauamt an den Alteichen am Weinberg zahlreiche Äste absägen lassen – als Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang des Wanderwegs. „Das hätte nicht passieren dürfen“, erklärte Grubert und kündigte an, bis Mitte Dezember zu ermitteln, wer für die Maßnahme verantwortlich sei.
Bislang hieß es aus der Verwaltung, es habe dringender Handlungsbedarf bestanden, zwei Eichen seien stark bruchgefährdet gewesen. Bereits Mitte August habe eine Anwohnerin über einen weit ausladenden Ast über ihrem Privatgrundstück informiert, der zu brechen drohte.
Um den Sachverhalt zu klären, wird derzeit auf Anraten der Unteren Naturschutzbehörde ein Gutachten zum Ausmaß des Schadens erstellt. Für viele Kleinmachnower Gemeindevertreter kommt das aber zu spät: „Die Eichen sind unwiderruflich verstümmelt“, empörte sich etwa Frank Musiol von der Wählergemeinschaft Wir. Er übte harsche Kritik an der Gemeindeverwaltung, die das Vorhaben zuvor nicht wie vorgesehen dem Umweltausschuss vorgelegt hatte. Musiol vermutet, dass das kein Versehen war: „Die Gemeindevertreter hätten dem Baumfrevel so nie zugestimmt.“
Fast alle Fraktionen erklärten dann auch am Donnerstagabend ihre Empörung. Jens Klocksin (SPD) ärgerte sich über die mangelnde Sensibilität beim Umgang mit schützenswertem Gut, Barbara Sahlmann (Grüne) sagte, es sei schmerzlich, dass sich solche Fälle im Ort wiederholten: Bereits 2004 hatte es Streit um die Verkehrssicherheit entlang des Wanderwegs am Weinberg gegeben. Damals hatte sich ein Bündnis aus CDU/FDP, SPD, Ubk/Wir und Grünen für den Erhalt und die Pflege der Eichen eingesetzt. Der Beschluss ist bis heute gültig. Die Lokale Agenda 21 hat inzwischen Anzeige bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eingereicht. Ariane Lemme