PNN 26.10.11
Vorkaufsrecht für marodes Kino läuft aus
Kleinmachnow - Die Zeit drängt: Das Vorkaufsrecht der Kommune für die Kammerspiele läuft zum Ende dieses Jahres aus – doch noch immer sind sich die Kleinmachnower Gemeindevertreter nicht einig, ob sie das marode Kino kaufen und sanieren wollen oder nicht. Entschieden wird darüber in der letzten Gemeindevertretersitzung des Jahres – in der auch über den Haushalt für 2012 abgestimmt wird. Erst dann entscheidet sich demnach, ob die 500 000 Euro für den Erwerb des Hauses in die Finanzplanung aufgenommen werden. Roland Templin (Bik) forderte deshalb im Hauptausschuss am Montagabend von Bürgermeister Michael Grubert (SPD) einen Zeitplan zur Vorbereitung des Votums.
Mit einem nicht-förmlichen Interessensbekundungsverfahren wollte die Verwaltung zunächst prüfen, ob sich Bewerber mit finanziell tragfähigen Konzepten finden lassen . Elf Ideen für einen künftigen Betrieb des Kulturstandortes wurden im Laufe des Sommers eingereicht, ab November sollen sie in den zuständigen Fachausschüssen diskutiert werden. Offiziell werden die Namen der Bewerber noch nicht bekannt gegeben. Gegenüber den PNN haben jedoch die Berliner Künstlerin Anette Spitzlay und die Betreiberin des Heimathafen Neukölln,Carolin Huder, ihre Teilnahme an der Ausschreibung bestätigt (PNN berichteten).
Für SPD–Fraktionschefs Jens Klocksin kommen von den elf eingereichten Vorschlägen nur drei oder vier überhaupt infrage. „Die Resonanz auf die nicht-förmliche Ausschreibung war gut, dennoch waren so manche nebulöse und kuriose Vorschläge darunter.“ Er plädiert deshalb dafür, die Kammerspiele in größerem Rahmen auszuschreiben, sollte es tatsächlich zum Kauf kommen. Bislang stammen fast alle Bewerber aus der Region.
Immerhin, so Klocksin, sei nun klar, dass es ernsthafte Interessenten gibt, die das Haus auf eigene Rechnung betreiben wollen und auch bereit sind, dafür zu bürgen. Dadurch soll vermieden werden, dass die Gemeinde das Haus kauft und für rund 1,5 Millionen Euro saniert, bei einer Pleite des Betreibers aber auf den Betriebskosten sitzen bleibt. Ariane Lemme