PNN 20.9.11
Potsdam-Mittelmark - Für ein erweitertes Nachtflugverbot am künftigen Großflughafen Schönefeld hat sich der SPD-Unterbezirksverband Potsdam-Mittelmark ausgesprochen. Ein entsprechender Beschluss ist jetzt vom Kreisparteitag mit großer Mehrheit angenommen worden. Demnach müsste in der Zeit von 22 bis 6 Uhr absolute Nachtruhe herrschen – diese Forderung soll im November auch auf dem Landesparteitag eingebracht werden. Nach der bisherigen Regelung würde es nur zwischen Mitternacht und 5 Uhr keine Landungen geben. Daran hat auch die SPD-geführte brandenburgische Landesregierung bisher keine Abstriche zugelassen.
Der Kleinmachnower SPD-Ortsvorsitzende Matthias Schubert bezeichnete den Beschluss des Kreisparteitages gestern als ein unübersehbares Signal für die SPD und das Land Brandenburg. Schubert, der auch Vorsitzender der Bürgerinitiative „Kleinmachnow gegen Flugrouten“ ist, hatte den Antrag mit eingebracht. Jetzt müssten auch in den anderen Unterbezirken von Potsdam bis Erkner die Stimmen für den Landesparteitag mobilisiert werden, so Schubert. Zudem appellierte er an alle SPD-Bürgermeister in den vom Nachtflug betroffenen Gemeinden, auf ihre Landesparteitags-Delegierten einzuwirken, für das strenge Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr zu stimmen. Die Mittelmärker stellen den zweitgrößten SPD-Kreisverband in Brandenburg.
Kreisvorsitzender Sören Kosanke erklärte gestern, ein erweitertes Nachtflugverbot könnte dazu beitragen, wieder Vertrauen aufzubauen. „Flugrouten können sich immer wieder ändern. Mit einem konsequenten Nachtflugverbot würde jedoch dem Lärmschutzinteresse der Bevölkerung dauerhaft entsprochen“. Diese Linie sei in der mittelmärkischen SPD bereits länger verfolgt und jetzt mit dem Parteitagsbeschluss bekräftigt worden, so Kosanke. ldg