PNN 9.9.11

Viel Wasser, wenig Geld

MWA für sicheres Arbeiten ausgezeichnet

Kleinmachnow - Anfang der Woche hatte die Bundesnetzagentur die kommunalen Wasserversorger kritisiert, die Preise würden regional teilweise eklatant variieren. Dort fordert man eine Regulierung der Preise nach einheitlichen Kriterien. Ralf Wittmann, Geschäftsführer des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat dazu eine andere Haltung: „Die Wasserpreisgestaltung ist ein komplexes Feld, sie hängt stark von den naturräumlichen Gegebenheiten einer Region ab.“ Dabei spielt etwa eine Rolle, ob es in einem Gebiet ein natürliches Quellwasservorkommen gibt, oder ob das Trinkwasser aus großer Tiefe gepumpt werden muss und auch, ob eine Aufbereitung nötig ist. In den neuen Bundesländern spiele eben auch die teilweise dünne Besiedelung eine Rolle.

Selbst zwischen den beiden Verbandsgebieten der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser Gesellschaft (MWA) unterscheiden sich die Wasserpreise deutlich: MWA-Geschäftsführerin Roswitha Harder erklärt das so: „Die Region Teltow ist dicht besiedelt, fast schon städtisch, die Teilstrecken daher deutlich kürzer.“ Generell gelte die Faustregel, je mehr Wasser in einem Gebiet verbraucht werde, desto günstiger. Im Bereich „Mittelgraben“ sei der Verbrauch deutlich geringer.

Schon Ende August hatte die MWA angekündigt, die Gebühren ab Oktober zu senken: In der Region Teltow bleibt der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser mit 1,63 Euro zunächst der gleiche, der Abwasserpreis soll von 2,92 Euro auf 2,75 Euro gesenkt werden. Für das Gebiet Mittelgraben sinkt auch der Trinkwasserpreis: von 4,03 Euro auf 3,71 Euro pro Kubikmeter.

Weil die MWA, die rund 22 000 Haushalte und Gewerbe versorgt, alle Kriterien des DVWG-Regelwerkes erfüllt, wurde sie am gestrigen Donnerstag mit einer Urkunde für ihr technisches Sicherheitsmanagement ausgezeichnet. Ein Wasser- und Abwasserunternehmen habe die Aufgabe, frisches, sauberes Wasser bereitzustellen, das gelinge nur durch eine gute personelle und technische Ausstattung, so Wittmann. Doch das koste: Seit 1994 hat die MWA etwa 236 Millionen Euro in die Infrastruktur ihrer beiden Verbandsgebiete „Der Teltow“ und „Mittelgraben“ gesteckt. „Solch hohe Summen sind notwendig, um die sichere Versorgung der Endkunden zu ermöglichen“, betonte Wittmann. alm