PNN 26.8.11
Kleinmachnow - Das nicht-förmliche Interessenbekundungsverfahren für die Kleinmachnower Kammerspiele ist am gestrigen Donnerstag zu Ende gegangen. „Sieben ernsthafte Bewerbungen sind bisher bei uns eingetroffen“, sagte Rathaussprecherin Martina Bellack gestern den PNN. Ganz genau ließe sich die Zahl der eingereichten Konzepte für das marode Kino in der Karl-Marx-Straße noch nicht benennen. „Einige Bewerbungen sind noch auf dem Postweg“, so Bellack.
Klar ist aber: Das Interesse an den Kammerspielen hat im letzten Monat noch einmal zugenommen, Ende Juli war noch von drei Bewerbern die Rede. „Wir haben zuletzt noch Anzeigen in verschiedenen Stadtmagazinen geschaltet, daraufhin haben sich noch zwei Kinobetreiber gemeldet“, sagte Bellack. Insgesamt hätten sich zwölf Interessenten die Räumlichkeiten angesehen.
Die Gemeinde will das 1930 erbaute Kino kaufen und sanieren, jedoch nicht selbst betreiben. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, vor einem Weiterbetrieb müssen die Brandschutzeinrichtungen auf den neuesten Stand gebracht werden – für insgesamt rund 150 000 Euro. Auch Elektrik, Wasser - und Abwasserleitungen will die Gemeinde erneuern, die Sanitäranlagen sollen saniert und eine moderne Bühnentechnik zur Verfügung gestellt werden. Kaufen will die Kommune das Haus erst dann, wenn ein geeigneter Betreiber gefunden ist. Der Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert (SPD), das Haus zu kaufen und ein Jahr lang zu betreiben, war im März gescheitert. Heute sind die Kriterien, die der künftige Betreiber erfüllen muss, klar definiert: Das Konzept muss sich selbst tragen, Zuschüsse wird es nicht geben. Auch die Betriebskosten wird die Gemeinde nicht übernehmen. Dafür überlässt sie das Haus dem Betreiber, ohne eine Pacht zu verlangen.
Die Verwaltung werde in den kommenden Wochen die „sehr unterschiedlichen Ansätze und Ideen“ der einzelnen Bewerber auf ihre wirtschaftliche Umsetzbarkeit prüfen, so Bellack. Die finanziellen Angaben seien teilweise sehr vage, jetzt gehe es darum, herauszufinden, was realistisch sei. „Das Konzept muss uns letztlich erlauben, öffentliche Gelder zu investieren“, betonte Bellack. Öffentlich wird über die Vorschläge frühestens im Oktober diskutiert. Die eingereichten Konzepte werden nicht vor der übernächsten Runde durch die Ausschüsse gehen. Die Gemeinde wünscht sich „ein niedrigschwelliges, aber qualitativ hochwertiges Angebot“, das Kino, Theater- und Musikaufführungen umfasst. Jugendliche, Senioren oder Menschen mit geringem Einkommen dürfen durch die Eintrittspreise nicht benachteiligt werden.Ariane Lemme