PNN 8.8.11

CDU lädt Initiativen zu Anhörung ein Positive Resonanz bei Fluglärmgegnern

Potsdam-Mittelmark - Vertreter von Bürgerinitiativen, die gegen den Lärm vom künftigen Großflughafen Schönefeld kämpfen, sind von der brandenburgischen CDU-Vorsitzenden Saskia Ludwig zu einer Anhörung eingeladen worden. Sie soll am 22. August in Rangsdorf stattfinden. „Für uns ist es entscheidend, die Betroffenen mit ihren Forderungen ernst zu nehmen, sie anzuhören und den Sachverstand der Initiativen in die Diskussion einzubringen.“, erklärte Ludwig. Bei den Bürgeriniativen „Fluglärmfreie Havelseen“ und „Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow“ ist die Einladung bereits auf positive Resonanz gestoßen.

Mit der brandenburgischen CDU interessiere sich zum ersten Mal eine maßgebliche politische Kraft im Land ganz konkret und offiziell für die Forderungen der Bürgerinitiativen, erklärte Peter Kreilinger von der Havelseen-Initiative. Sie vertritt Fluglärmgegner aus Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf und Nuthetal. „In der Landesregierung und den sie tragenden Parteien SPD und Linke versteckt sich das Führungspersonal ja regelrecht, wenn es um das Thema Fluglärm geht“, so Kreilinger. Seine Initiative erhoffe sich von der Anhörung „insbesondere ein besseres Verständnis für die Wichtigkeit des Nachtflugverbotes und eine Zukunftsperspektive jenseits des Flughafens Schönefeld mit seinen vielen unlösbaren Konflikten“.

Michael Lippoldt von der Kleinmachnower Initiative begrüßte, dass Ludwig mit den Bürgerinitiativen in einen partnerschaftlichen Dialog eintreten wolle. „Wir gehen mit großen Erwartungen in dieses Forum, weil unsere Anliegen nun in Brandenburg endlich die öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen längst schon gebührt“, so Lippoldt. Dem stadtnahen Flughafen Schönefeld müssten Grenzen gesetzt werden. Lippoldt nannte ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, strikte Kapazitätsbeschränkungen, die Erfüllung von Schallschutzauflagen vor Betriebsaufnahme sowie großzügige Absiedlungs- und Entschädigungsangebote für alle Schwerbetroffenen.

Ludwig hat sich bisher unter anderem dafür eingesetzt, wichtige An- und Abflugrouten außerhalb des Berliner Autobahnrings zu verlegen und damit dicht besiedelte Wohn- und Erholungsgebiete zu verschonen. Ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr lehnte sie jedoch ab. In ihrer Einladung erklärte sie, die CDU Brandenburg stehe ganz klar für einen wirtschaftlichen Flughafen in Schönefeld. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn Bürger transparent und ehrlich mit einbezogen werden und als Partner verstanden werden. Die Platzeck-Regierung sei dazu offensichtlich nicht willens oder fähig, so die CDU-Politikerin.ldg