PNN 19.7.11

 

Von der Kita bis zur Kegelbahn

von Thomas Lähns

Bilanz des Konjunkturprogramms für Potsdam-Mittelmark: 200 Projekte für fast 50 Millionen Euro

Potsdam-Mittelmark - Über 23,6 Millionen Euro sind in Potsdam-Mittelmark bislang aus dem Konjunkturpaket investiert worden. Das geht aus einer Zwischenbilanz hervor, die das Finanzministerium in Potsdam jetzt gezogen hat. Die Mittel aus dem Hilfsprogramm, das die Bundesregierung im Zuge der Wirtschaftskrise vor knapp drei Jahren aufgelegt hatte, müssen bis Ende dieses Jahres abgerufen werden. Gut vier Millionen Euro sind für Potsdam-Mittelmark noch übrig, Kreis und Kommunen müssen sich also sputen, um sie noch rechtzeitig zu verbauen.

Aus dem Konjukturpaket sind Baumaßnahmen vor allem im Bereich der Bildung bezuschusst worden. Die Förderquote lag bei 85 Prozent. Viele Kommunen haben weit mehr als den geforderten Eigenanteil geleistet. Denn während die Summe der Konjunkturmittel im Kreis 28 Millionen beträgt, werden die tatsächlichen Investitionen sogar auf knapp 50 Millionen beziffert. So wird der Landkreis Potsdam-Mittelmark für sein geplantes Gymnasium in Stahnsdorf voraussichtlich 16 Millionen Euro ausgeben. Der Anteil aus dem Konjunkturpaket beläuft sich indes auf ein Viertel dessen. Weitere Konjunkturmittel konnte der Kreis auch in anderen Bereichen einsetzen: So wurde der Bau einer neuen Orgel in der Petzower Kirche gefördert, ebenso wie die Anschaffung eines „mobilen Behandlungsplatzes“, mit dem die Brand- und Katastrophenschutzeinheit zum Beispiel auf große Verkehrsunfälle auf den Autobahnen reagieren kann.

Auch die Städte und Gemeinden haben beim Konjunkturpaket zugeschlagen: Insgesamt 200 Projekte aus dem gesamten Landkreis sind als förderfähig eingestuft und bezuschusst worden. Das teuerste Vorhaben in Werder (Havel) ist die bereits abgeschlossene Sanierung der Glindower Schulsporthalle für gut 671 000 Euro geworden, dicht gefolgt vom derzeit laufenden Bau eines Parkplatzes auf der Inselstadt. Der wird fast genauso teuer, wird aber nicht zur Gänze aus dem Konjunkturpaket finanziert. Für weitere 420 000 Euro ist die Heizungsanlage in der Ossietzky-Oberschule saniert worden.

Die Teltower haben vor allem im Ortsteil Ruhlsdorf investiert: Für gut 760 000 Euro ist die dortige Kita erweitert worden, 520 000 Euro davon waren Konjunkturmittel. Für weitere 440 000 Euro ist auf dem Ruhlsdorfer Sportplatz ein neues Vereinshaus entstanden, davon kam ein Viertel aus dem Konjunkturpaket. Für gut 520 000 Euro schließlich hat auch die Sporthalle in der Teltower Jahnstraße eine Erneuerungskur erfahren.

Ein ähnliches Projekt hat Stahnsdorf geschultert: 700 000 Euro kostete die Sanierung von Dach und Fassaden der Güterfelder Turnhalle, knapp 300 00 Euro kamen aus dem Konjunkturpaket. Für weitere 300 000 Euro ist auch die Turnhalle der Zille-Grundschule energetisch überholt worden. Kleinmachnows größtes Konjunkturprojekt ist die Sanierung der Kita „Freundschaft“ gewesen. Von den 1,3 Millionen Euro Baukosten kamen gut 760 000 Euro aus dem Fördertopf. Weitere 780 000 Euro hat die Gemeinde in die Aufstockung ihres Feuerwehrgebäudes investiert, hiervon waren knapp 500 000 Euro Konjunkturmitel.

Die Gemeinde Michendorf hat ihr Konjunkturgeld vor allem für ein neues Schulgebäude in Wilhelmshorst (Kosten: 1,7 Millionen Euro) und in den Bau einer neuen Kegelanlage (646 000 Euro) investiert. In Nuthetal ist in erster Linie die Otto-Nagel-Grundschule saniert worden (knapp 275 000 Euro). Beelitz hat seine Konjunkturmittel unter anderem für die Sanierung eines Schulhauses am Gymnasium (373 000 Euro) sowie für die Erneuerung der Kitas „Kinderland“ (280 000 Euro) und „Sonnenschein“ (204 000 Euro) ausgegeben. Die Gemeinde Schwielowsee schließlich hat unter anderem ihre Schulturnhallen in Caputh (428 000 Euro) und Geltow (226 000 Euro) mit Konjunkturmitteln saniert. Thomas Lähns