PNN 18.6.2011

 

Kleinmachnow: Betreiber für Kammerspiele gesucht

von Hagen Ludwig

Gemeinde beschloss weiteres Verfahren

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Kammerspiele sollen wieder zu einem soziokulturellen Zentrum der Gemeinde entwickelt werden. Das ist das erklärte Ziel eines nichtförmlichen Interessenbekundungsverfahrens, das Bürgermeister Michael Grubert (SPD) jetzt einleiten soll. Gesucht wird ein Betreiber, der das Haus weitgehend ohne finanzielle Aufwendungen der Gemeinde weiterführt.

Ein entsprechender Beschluss ist am Donnerstagabend nach monatelangen Diskussionen mit großer Mehrheit von der Gemeindevertretung gefasst worden. Geplant ist zuvor der Erwerb der Kammerspiele und eine Grundsanierung durch die Gemeinde. Derzeit ist das denkmalgeschützte Gebäude im Besitz des Kino-Betreibers Karl-Heinz Bornemann – der will die sanierungsbedürftige Immobilie nicht länger halten.

Die Kammerspiele in der Karl-Marx-Straße gibt es seit dem Jahr 1938. Schon immer wurden dort Kinovorstellungen, aber auch Theater- und Musikveranstaltungen angeboten. Nach dem Krieg gab es sogar Boxwettkämpfe. Das Haus wurde von 1960 bis Dezember 2003 staatlich oder kommunal betrieben. Dann wurde es wieder privat übernommen. Der große Saal hat 360 Plätze. Zudem gibt es einen kleineren Saal mit 80 Plätzen und mehrere kleine Räume für Unterricht und Besprechungen.

Potenzielle Interessenten sind jetzt aufgefordert, Nutzungs- und Wirtschaftslichkeitskonzepte vorzulegen, die den Kulturstandort sichern. Die Gemeinde Kleinmachnow prüft indes den Erwerb der Kammerspiele. Die Entscheidung über den Erwerb des Hauses soll jedoch erst nach dem Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens erfolgen, heißt es im Beschlusstext.

Das gesamte Verfahren soll von den Gremien der Gemeinde vertretung begleitet werden. Ursprüngliche Pläne, dafür eine spezielle Jury zu bilden, waren im Vorfeld wieder verworfen worden (PNN berichteten).Hagen Ludwig