PNN 11.6.11
Potsdam-Mittelmark - Die Bürgerinitiative „Teltow gegen Fluglärm“ warnt vor einem Preisverfall von Immobilien. Sollten die Flugrouten des neuen Großflughafens in Schönefeld über Teltow, Kleinmachnow oder Stahnsdorf führen, drohe vielen Eigenheimbesitzern ein finanzielles Fiasko bei der Abzahlung ihrer Kredite. Vor allem bei der Anschlussfinanzierung könnte es Probleme geben.
„Tausende Familien haben im Vertrauen auf Aussagen der Flughafenbetreiber und Politiker eine große Summe in Wohneigentum investiert“, sagt Sprecher Thomas Czogalla. Entgegen ersten Routenentwürfen sind die Familien in der Region vom Fluglärm bedroht. Erst im Januar sollen Berliner und Brandenburger definitiv erfahren, wo die Flugzeuge nach Eröffnung des neuen Airports entlangfliegen. Zwar hat sich die Fluglärmkommission für Routen abseits der Region Teltow ausgesprochen, aber die Entscheidung liegt beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung.
Czogalla: „Die Familien haben mit den größten Investitionen ihres Lebens eine hohe Schuldenlast auf sich genommen. Wer bezahlt den Eigenheimbesitzern den Schaden?“ Er warnt, dass Banken Anschlussfinanzierungen platzen lassen könnten, wenn das Eigenheim unter den Flugrouten an Wert verliere. Für Freitag, den 17. Juni, hat die Initiative deshalb Professor Thießen zum Vortrag in das Teltower Rathaus eingeladen. Thießen beschäftigt sich intensiv mit den ökonomischen Wirkungen von Großflughäfen auf deren Umgebung. Beginn ist um 19 Uhr.
Weitere Veranstaltungen zum Thema gibt es unter anderem am 15. Juni, um 18.30 Uhr, im Märkischen Gildehaus Caputh sowie am 16. Juni, 19 Uhr, im Michendorfer Gemeindezentrum. Am 20. Juni, 18 Uhr, haben die Flugroutengegner zudem zur Demo vor dem Landtag in Potsdam aufgerufen. Eine weiterer Protestmarsch ist für den 25. Juni, um 15 Uhr, vor dem Airport geplant. tor