PNN
Kleinmachnow - Immer wieder nutzen Jugendliche in Kleinmachnow
öffentliche Spielplätze als Treffpunkt – zum Reden, oft auch um Alkohol zu
trinken. Und immer wieder fühlen sich Anlieger dadurch gestört. Die
FDP-Fraktion hatte deshalb im Februar gefordert, die „Anwohner nachhaltig vor
der Beeinträchtigung zu schützen.“ Auf der jüngsten Sitzung des
Sozialausschusses wurde der Antrag jedoch nicht weiterempfohlen.
„Irgendwo müssen die Jugendlichen ja hin“, sagte Ausschussvorsitzender Wolfgang
Nieter (CDU). Die eigentliche Konsequenz aus der Diskussion müsse deshalb sein,
das Angebot für Jugendliche im Ort kritisch zu überprüfen, so Nieter. Dabei
dürfe es nicht nur darum gehen, ob das Angebot groß genug ist, sondern vor
allem darum, ob es auch von den Jugendlichen genutzt wird. Wenig Zustimmung
fand deshalb auch der Vorschlag von Kornelia Kimpfel (FDP), dem Ruderclub ein
zweites Boot zu finanzieren: „Das ist preiswerter, als den von Jugendlichen
demolierten Spielplatz immer wieder zu erneuern", hatte sie erklärt. Die
Verwaltung lehnt die Finanzierung des rund 5 000 Euro teuren Ruderbootes ab.
„Es ist völlig offen, ob das Ruderboot von den entsprechenden Jugendlichen überhaupt
angenommen werden würde“, sagte Rathaussprecherin Martina Bellack den PNN.
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) regte stattdessen an, dass Anwohner
Vorfälle mit randalierenden Jugendlichen konkret notieren und melden sollen. Im
Dezember hatte Grubert den Anwohnern zugesichert, die Sitzgelegenheiten auf dem
Spielplatz am Adolf-Grimme-Ring beseitigen zu lassen. Das ist bislang nicht
geschehen, „derzeit besteht noch Diskussionsbedarf zu dem Thema“, so Martina
Bellack.
In einem Punkt waren sich die die Ausschussmitglieder einig: Es gibt in
Kleinmachnow zu wenige Orte, an denen Heranwachsende sich treffen und auch mal
laut sein können. Das läge auch an der zu dichten Bebauung, sagte Kornelia
Kimpfel. Den Mangel an Jugendeinrichtungen bestätigt auch Olaf Hofrichter von
der Polizeiwache Teltow. „Wir beobachten sowohl den Sportplatz hinter der
Maxim-Gorki-Schule als auch den Spielplatz am Adolf-Grimme-Ring seit Jahren“,
so Hofrichter. Allein die Präsenz helfe schon viel. „Kommt es trotzdem mal zu
Problemen, reden wir mit den Jugendlichen, nur in seltenen Fällen sprechen wir
einen Platzverweis aus." Ariane Lemme