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Weiter Streit um Baustopp für Schleuse Wirtschaft will Ausbau

Grüne unterstützen Bund (07.04.11)

Kleinmachnow/Potsdam - Am Rande der Verkehrsministerkonferenz in Potsdam haben Wirtschaftsverbände und Baulobbyisten am gestrigen Mittwoch erneut den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse gefordert. Das jetzige Schleusenaufkommen liege bei rund einer Million Gütertonnen und könnte durch einen Ersatzneubau auf das Fünffache gesteigert werden, erklärte Axel Wunschel, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg. Bliebe es bei den jetzigen Abmessungen, müsste der Betrieb künftig auf 24 Stunden erweitert werden, was zu nächtlichen Ruhestörungen der Anwohner führen könnte, so Wunschel. Auch Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) warnte als Vorsitzender der Konferenz davor, die Investitionen in Wasserstraßen zu vernachlässigen und die Mittel des Bundes allein auf vielbefahrene Flüsse und Kanäle zu konzentrieren.

Wie berichtet, hatte sich der Bund im November 2010 von den Plänen zum Ausbau der Kleinmachnower Schleuse auf 190 Meter Länge verabschiedet. Umweltschützer hatten massiv gegen das 48 Millionen Euro teure Projekt protestiert. Als Grund für seine Entscheidung nannte Minister Peter Ramsauer (CSU) Einsparungen. Zudem werde der auf dem Teltowkanal zugelassene Schiffsverkehr auch ohne Ausbau möglich sein. Das Land Brandenburg und die Stadt Königs Wusterhausen haben indes gegen den Stopp des Schleusenausbaus geklagt. Dennoch hält das Bundesverkehrsministerium an seiner Entscheidung fest und rechnet mit einer Einsparung von etwa 20 Millionen Euro.

Unterstützung bekam Ramsauer am Mittwoch von den brandenburgischen Grünen. „Die Konzentration der Investitionsmittel auf Wasserstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen ist der richtige Weg“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion Michael Jungclaus. Die Prognosen für die Entwicklung des Verkehrs auf den Wasserstraßen in Ostdeutschland seien nicht eingetroffen. „Die deutliche Bevorzugung der neuen Länder bei Investitionen in Wasserstraßen in den letzten 20 Jahren kann daher nicht weiter aufrechterhalten werden“, erklärte Jungclaus. ldg