PNN

Von Ariane Lemme

Zukunft der Kammerspiele weiter offen

Gemeindevertreter wollen Optionsvertrag bis Ende 2011 / Konzept muss vor dem Kauf vorliegen (02.04.11)

Kleinmachnow - Das Ringen um den Erwerb der Kammerspiele geht in eine nächste Runde. Ob die Gemeinde Kleinmachnow das dringend sanierungsbedürftige Haus kauft, ist noch immer offen, die Option dazu soll aber verlängert werden. Bis Ende des Jahres wird die Entscheidung jedoch spätestens fallen. Diesem Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert (SPD) haben die Gemeindevertreter am Donnerstag mit großer Mehrheit zugestimmt. Eigentlich ist der bereits mehrfach verlängerte Optionsvertrag zum 31. März ausgelaufen. Grubert bemüht sich derzeit um eine Vertragsverlängerung bis zum 31. Dezember dieses Jahres. „Der Besitzer des Hauses Karl-Heinz Bornemann hat mir bereits seine Zustimmung signalisiert“, sagte Grubert den PNN.

Der Erwerb des Kino- und Theaterhauses war zuletzt in der Gemeindevertreterversammlung vor allem an den Stimmen von CDU und BiK gescheitert. Die beiden Fraktionen haben nun gemeinsam mit Marion Vogdt (FDP) gefordert, noch vor dem Erwerb ein Interessensbekundungsverfahren vorzubereiten. „Wenn es externe Bewerber gibt, wollen wir das vorab wissen und auch in etwa abschätzen können, was wir von ihnen jeweils zu erwarten hätten“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Ludwig Burkhard. Die Gemeinde wird mit dem Antrag außerdem aufgefordert, konkrete Zahlen zum Umfang der Sanierung und den laufenden Betriebskosten zu liefern. Bislang rechnete die Gemeinde mit 150 000 Euro allein für die nötigen Brandschutzmaßnahmen. „Wir wollen schlicht eine belastbare Grundlage für unsere Entscheidung“, sagte Burkhard. Auch diesem Vorschlag stimmten die Gemeindevertreter mehrheitlich zu. Michael Grubert begrüßte die Idee, und versprach, das Verfahren so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen. Ein nicht-förmliches Interessensbekundungsverfahren kann auch eingeleitet werden, solange das Haus der Gemeinde noch nicht gehört. Entscheidend ist in diesem Fall nur ein klar erkennbares Interesse am Erwerb des Hauses.

„So können wir zumindest herausfinden, ob es ernsthafte Angebote gibt“, erklärte Grubert. Sollte es einen potentiellen Interessenten geben, muss das Betreiberkonzept noch einmal formal ausgeschrieben werden. Voraussetzung für alle Bewerber sei ein Konzept, das den Betrieb der Kammerspiele ohne Zuschüsse durch die Gemeinde garantiert.

Das Angebot muss Kinder ebenso wie Senioren und einkommensschwache Menschen einbeziehen. Die Räume müssen zudem zumindest zeitweise auch von der Gemeinde genutzt werden können. Das Konzept des künftigen Betreibers müsse so überzeugend sein, dass auch die insgesamt 400 000 Euro für den Erwerb sinnvoll erscheinen, so Burkhard. „Wir sind für den Kauf des Hauses, so lange das Konzept finanziell tragbar ist und außerdem auch noch das bisherige kulturelle Leben in Kleinmachnow mit einbezieht.“

Bis das neue Übernahmekonzept erarbeitet ist, will die Gemeinde die Kammerspiele weiterhin mit monatlich 1500 Euro unterstützen. Saniert werden kann das marode Haus jedoch erst nach dem Kauf. Karl-Heinz Bornemann ist indes nicht erfreut über die Verzögerung: „So eine Hängepartie ist schon unerquicklich, die Angelegenheit sollte bereits vor einem Jahr erledigt sein.“ Wie der Betrieb unter den derzeitigen Voraussetzung weitergeführt werde, müsse man sehen.