PNN
Von Ariane Lemme
Kleinmachnow - Das Ringen um den Erwerb der Kammerspiele geht in eine
nächste Runde. Ob die Gemeinde Kleinmachnow das dringend sanierungsbedürftige
Haus kauft, ist noch immer offen, die Option dazu soll aber verlängert werden.
Bis Ende des Jahres wird die Entscheidung jedoch spätestens fallen. Diesem
Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert (SPD) haben die Gemeindevertreter
am Donnerstag mit großer Mehrheit zugestimmt. Eigentlich ist der bereits
mehrfach verlängerte Optionsvertrag zum 31. März ausgelaufen. Grubert bemüht
sich derzeit um eine Vertragsverlängerung bis zum 31. Dezember dieses Jahres.
„Der Besitzer des Hauses Karl-Heinz Bornemann hat mir bereits seine Zustimmung
signalisiert“, sagte Grubert den PNN.
Der Erwerb des Kino- und Theaterhauses war zuletzt in der
Gemeindevertreterversammlung vor allem an den Stimmen von CDU und BiK gescheitert.
Die beiden Fraktionen haben nun gemeinsam mit Marion Vogdt (FDP) gefordert,
noch vor dem Erwerb ein Interessensbekundungsverfahren vorzubereiten. „Wenn es
externe Bewerber gibt, wollen wir das vorab wissen und auch in etwa abschätzen
können, was wir von ihnen jeweils zu erwarten hätten“, sagte
CDU-Fraktionsvorsitzender Ludwig Burkhard. Die Gemeinde wird mit dem Antrag
außerdem aufgefordert, konkrete Zahlen zum Umfang der Sanierung und den
laufenden Betriebskosten zu liefern. Bislang rechnete die Gemeinde mit 150 000
Euro allein für die nötigen Brandschutzmaßnahmen. „Wir wollen schlicht eine
belastbare Grundlage für unsere Entscheidung“, sagte Burkhard. Auch diesem
Vorschlag stimmten die Gemeindevertreter mehrheitlich zu. Michael Grubert
begrüßte die Idee, und versprach, das Verfahren so schnell wie möglich auf den
Weg zu bringen. Ein nicht-förmliches Interessensbekundungsverfahren kann auch
eingeleitet werden, solange das Haus der Gemeinde noch nicht gehört.
Entscheidend ist in diesem Fall nur ein klar erkennbares Interesse am Erwerb
des Hauses.
„So können wir zumindest herausfinden, ob es ernsthafte Angebote gibt“,
erklärte Grubert. Sollte es einen potentiellen Interessenten geben, muss das
Betreiberkonzept noch einmal formal ausgeschrieben werden. Voraussetzung für
alle Bewerber sei ein Konzept, das den Betrieb der Kammerspiele ohne Zuschüsse
durch die Gemeinde garantiert.
Das Angebot muss Kinder ebenso wie Senioren und einkommensschwache Menschen
einbeziehen. Die Räume müssen zudem zumindest zeitweise auch von der Gemeinde
genutzt werden können. Das Konzept des künftigen Betreibers müsse so
überzeugend sein, dass auch die insgesamt 400 000 Euro für den Erwerb sinnvoll
erscheinen, so Burkhard. „Wir sind für den Kauf des Hauses, so lange das Konzept
finanziell tragbar ist und außerdem auch noch das bisherige kulturelle Leben in
Kleinmachnow mit einbezieht.“
Bis das neue Übernahmekonzept erarbeitet ist, will die Gemeinde die
Kammerspiele weiterhin mit monatlich 1500 Euro unterstützen. Saniert werden
kann das marode Haus jedoch erst nach dem Kauf. Karl-Heinz Bornemann ist indes
nicht erfreut über die Verzögerung: „So eine Hängepartie ist schon
unerquicklich, die Angelegenheit sollte bereits vor einem Jahr erledigt sein.“
Wie der Betrieb unter den derzeitigen Voraussetzung weitergeführt werde, müsse
man sehen.