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Stimmen zu den Ergebnissen der Fluglärm-Runde

(29.03.11)

Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) sieht in den Ergebnissen der jüngsten Sitzung der Fluglärmkommission einen Teilerfolg. „Die geraden Abflüge werden die Region nicht berühren“, sagte er. „Natürlich ist es jetzt sehr wichtig, dass auch Güterfelde und Kienwerder nicht überflogen werden.“ Dazu müsse der Überflugpunkt vom S-Bahnhof Berlin Wannsee in der kommenden Kommissionssitzung neu definiert werden. Die Maschinen würden dann westlich des Berliner Autobahnrings fliegen.

Dafür kämpft auch Andreas Hess von der Teltower Bürgerinitiative gegen Fluglärm. „Den Überflugpunkt zu verlegen ist notwendig“, sagte er gestern. Das sei der Preis, der für den Standort des Flughafens in Schönefeld gezahlt werden müsse. „Wenn man es vermeiden kann, Menschen zu überfliegen, dann sollte man es auch tun.“

Matthias Piaszinski von der Stahnsdorfer Bürgerinitiative empfindet die Route über Wannsee als „brandgefährlich“. Die Stahnsdorfer Ortsteile und die Stolper Weg-Siedlung in Kleinmachnow könnten massiv verlärmt werden, warnt er. „Wir werden weitermachen, denn die Route können wir so nicht akzeptieren.“ Die Fluggesellschaften müssten bereit sein, Umwege in Kauf zu nehmen. „Da ist auch das Politikerwort gefragt: Lärmschutz geht vor Wirtschaftlichkeit“, so Piaszinski.

Markus Peichl von der Bürgerinitiative Weltkulturerbe Potsdam sprach gestern von einem „Teilerfolg“ für das Bündnis gegen Fluglärm. Das Endziel sei noch in weiter Ferne. „Für verschiedene Regionen, insbesondere Rangsdorf und Zeuthen, besteht immer noch eine starke Verlärmungsgefahr.“ Aber auch für Potsdam, Wannsee, Stahnsdorf und die Havelsee-Region gebe es noch keine Entwarnung. Optimal wäre es, die Abflüge in Richtung Westen außerhalb des Berliner Rings zu führen. „Das hängt jetzt vom Willen der Airlines ab“, so Peichl.

Peter Kreilinger von der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“ forderte am Montag noch einmal die Aufnahme von Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf und Nuthetal in die Fluglärmkommission. ldg/tor