PNN
Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) sieht in den Ergebnissen
der jüngsten Sitzung der Fluglärmkommission einen Teilerfolg. „Die geraden
Abflüge werden die Region nicht berühren“, sagte er. „Natürlich ist es jetzt
sehr wichtig, dass auch Güterfelde und Kienwerder nicht überflogen werden.“
Dazu müsse der Überflugpunkt vom S-Bahnhof Berlin Wannsee in der kommenden
Kommissionssitzung neu definiert werden. Die Maschinen würden dann westlich des
Berliner Autobahnrings fliegen.
Dafür kämpft auch Andreas Hess von der Teltower Bürgerinitiative gegen
Fluglärm. „Den Überflugpunkt zu verlegen ist notwendig“, sagte er gestern. Das
sei der Preis, der für den Standort des Flughafens in Schönefeld gezahlt werden
müsse. „Wenn man es vermeiden kann, Menschen zu überfliegen, dann sollte man es
auch tun.“
Matthias Piaszinski von der Stahnsdorfer Bürgerinitiative empfindet die Route
über Wannsee als „brandgefährlich“. Die Stahnsdorfer Ortsteile und die Stolper
Weg-Siedlung in Kleinmachnow könnten massiv verlärmt werden, warnt er. „Wir
werden weitermachen, denn die Route können wir so nicht akzeptieren.“ Die
Fluggesellschaften müssten bereit sein, Umwege in Kauf zu nehmen. „Da ist auch
das Politikerwort gefragt: Lärmschutz geht vor Wirtschaftlichkeit“, so
Piaszinski.
Markus Peichl von der Bürgerinitiative Weltkulturerbe Potsdam sprach gestern
von einem „Teilerfolg“ für das Bündnis gegen Fluglärm. Das Endziel sei noch in
weiter Ferne. „Für verschiedene Regionen, insbesondere Rangsdorf und Zeuthen,
besteht immer noch eine starke Verlärmungsgefahr.“ Aber auch für Potsdam,
Wannsee, Stahnsdorf und die Havelsee-Region gebe es noch keine Entwarnung.
Optimal wäre es, die Abflüge in Richtung Westen außerhalb des Berliner Rings zu
führen. „Das hängt jetzt vom Willen der Airlines ab“, so Peichl.
Peter Kreilinger von der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“ forderte am
Montag noch einmal die Aufnahme von Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf
und Nuthetal in die Fluglärmkommission. ldg/tor