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Kleinmachnow - Der von Eltern und Lehrern lange Zeit geforderte
und vor einem Monat erst beschlossene Ausbau der Schulwege auf dem
Kleinmachnower Seeberg droht in Zeitverzug zu geraten. Die Internationale
Schule (BBIS) als größter Flächeneigentümer hat mit seinen Anwälten Einspruch
gegen die Pläne eingelegt. Darüber informierte Bürgermeister Michael Grubert
(SPD) am Donnerstag auf der Sitzung der Gemeindevertreter. Ursprünglich sollten
die Arbeiten in den kommenden Wochen beginnen, zu großen Teilen in den
Sommerferien bewältigt werden. Im Moment ist unklar, ob der Terminplan zu
halten sei, so Grubert.
„Ich bin sehr enttäuscht über das Schreiben“, sagte der Bürgermeister. Schon in
der Vergangenheit lag die Gemeinde im Streit mit der BBIS, damals ging es um
Flächen für den Bau des Waldorf-Kindergartens. Der Bau verzögerte sich um über
ein Jahr, wird nun erst in diesem Jahr gestartet. Jetzt kritisiert die
BBIS die Straßenbaupläne – dazu hat sie das Recht, denn noch gehört ihr
das Land, auf dem die Straßen gebaut werden sollen. Erst kurz vor Beginn der
Arbeiten hätte das Land laut einem städtebaulichen Vertrag an die Gemeinde
übertragen werden sollen, erklärte Grubert. Die Internationale Schule werfe der
Gemeinde „arglistige Täuschung“ vor. Die Straßenbaupläne würden die
Erreichbarkeit der Schule beeinträchtigen. Statt geforderten sechs Metern seien
die Straßen nur 5,5 Meter breit, führte Grubert aus. Die Zufahrten zum Gelände
seien laut BBIS nicht busgerecht, der geplante Kreisverkehr zu klein geplant,
die Einrichtung einer Fahrradstraße rechtswidrig.
Lange hatten Eltern und Kinder auf den Ausbau der Wege zur Grund- und
Waldorfschule sowie zur Internationalen Schule gewartet. Allmorgendlich
drängeln sich über die holprigen Straßen Kinder und Eltern zu Fuß, per Fahrrad
oder mit dem Auto. Seit Jahren wird die Verkehrssicherheit bemängelt. Die
Gemeinde will rund 800 000 Euro in den Ausbau investieren – rund 250 000 Euro
soll die BBIS als größter Anlieger zu dem Projekt beisteuern. Tobias
Reichelt