PNN
Kleinmachnow - Die Anwohner der Kleinmachnower
Förster-Funke-Allee gehen auf die Barrikaden. Der Verkehrslärm vor ihrer
Haustür habe ein unerträgliches Maß erreicht, berichteten aufgebrachte Anwohner
in der Gemeindevertretersitzung. Sie forderten Bürgermeister Michael Grubert
(SPD) und die Gemeindevertreter auf, sich für die geplagten Anwohner
einzusetzen.
„Es geht schon früh um 5 Uhr los“, trug Anwohnerin Gabriele Küssner vor. 320
Busse verkehren neuerdings auf ihrer Straße – die meisten leer. Zusätzlich
wurden die Rechts-vor–Links-Regelung und Tempo 30 aufgehoben. Autofahrer
überholten riskant, schwere Lkw schlängelten sich durch die verbreiterte
Straßenzufahrt. „Die tiefen Frequenzen der Dieselmotoren durchdringen die
Hauswände“, sagte Küssner. Beatrice Höhner zählte 600 Lkw täglich vor ihrer
Haustür. „Ich hätte woanders hinziehen können“, sagte sie. Die Allee mutiere zu
einer industriellen Zufahrtstraße für Kleinmachnow.
Bürgermeister Grubert versuchte zu beruhigen: „Es ist nicht beabsichtigt, die
Förster-Funke-Allee zur Durchfahrtsstraße für Schwerlastverkehr zu machen.“
Eine der fünf Buslinien soll verlegt werden, ein Zebra-Streifen sei beantragt.
Zudem habe er die Verkehrsbehörde des Kreises gedrängt, die alte
Rechts-vorLinks-Regelung und Tempo 30 wieder einzuführen. Bislang ohne Erfolg.
„Wir können als Kommune nicht gegen die Anordnung vorgehen.“ Deshalb sammle man
derzeit Argumente: Es soll eine Verkehrszählung und eine Lärmberechnung geben.
„Dann werden wir sehen, ob das subjektive Gefühl der Bürger, der
Schwerlastverkehr habe zugenommen, auch objektiv so ist.“ Gegebenenfalls müsse
die Gemeinde „schlechte Entscheidungen“ korrigieren – so hatte Kleinmachnow die
Zufahrt zur Straße selbst verbreitern lassen, um den zahlreichen Bussen die
Durchfahrt zu erleichtern. Tobias Reichelt