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Immer mehr Verkehr auf Förster-Funke-Allee

Kleinmachnower protestieren gegen Busse und Lkw. Gemeinde will Zählung (26.03.11)

Kleinmachnow - Die Anwohner der Kleinmachnower Förster-Funke-Allee gehen auf die Barrikaden. Der Verkehrslärm vor ihrer Haustür habe ein unerträgliches Maß erreicht, berichteten aufgebrachte Anwohner in der Gemeindevertretersitzung. Sie forderten Bürgermeister Michael Grubert (SPD) und die Gemeindevertreter auf, sich für die geplagten Anwohner einzusetzen.

„Es geht schon früh um 5 Uhr los“, trug Anwohnerin Gabriele Küssner vor. 320 Busse verkehren neuerdings auf ihrer Straße – die meisten leer. Zusätzlich wurden die Rechts-vor–Links-Regelung und Tempo 30 aufgehoben. Autofahrer überholten riskant, schwere Lkw schlängelten sich durch die verbreiterte Straßenzufahrt. „Die tiefen Frequenzen der Dieselmotoren durchdringen die Hauswände“, sagte Küssner. Beatrice Höhner zählte 600 Lkw täglich vor ihrer Haustür. „Ich hätte woanders hinziehen können“, sagte sie. Die Allee mutiere zu einer industriellen Zufahrtstraße für Kleinmachnow.

Bürgermeister Grubert versuchte zu beruhigen: „Es ist nicht beabsichtigt, die Förster-Funke-Allee zur Durchfahrtsstraße für Schwerlastverkehr zu machen.“ Eine der fünf Buslinien soll verlegt werden, ein Zebra-Streifen sei beantragt. Zudem habe er die Verkehrsbehörde des Kreises gedrängt, die alte Rechts-vorLinks-Regelung und Tempo 30 wieder einzuführen. Bislang ohne Erfolg. „Wir können als Kommune nicht gegen die Anordnung vorgehen.“ Deshalb sammle man derzeit Argumente: Es soll eine Verkehrszählung und eine Lärmberechnung geben. „Dann werden wir sehen, ob das subjektive Gefühl der Bürger, der Schwerlastverkehr habe zugenommen, auch objektiv so ist.“ Gegebenenfalls müsse die Gemeinde „schlechte Entscheidungen“ korrigieren – so hatte Kleinmachnow die Zufahrt zur Straße selbst verbreitern lassen, um den zahlreichen Bussen die Durchfahrt zu erleichtern. Tobias Reichelt