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SPD-Basis votiert gegen Kammerspiele Vorbehalte auch in anderen Fraktionen

(18.03.11)

Kleinmachnow - Die Rettung des maroden Kleinmachnower Kino- und Theaterhauses Kammerspiele durch die Gemeinde steht auf der Kippe. Am Mittwochabend votierte der SPD-Ortsverein mehrheitlich mit 15 zu 7 Stimmen gegen den Antrag des SPD-Bürgermeisters Michael Grubert, das Haus zu kaufen. Das sagte Ortsvereinschef Matthias Schubert den PNN. „Es ist ein Ratschlag an den Bürgermeister. Wir machen keine Vorgaben, wir lassen ihm freie Hand“, so Schubert. Bürgermeister Grubert erklärte indes, er wolle am Kauf festhalten.

Am kommenden Donnerstag, dem 24. März, sollen die Gemeindevertreter über die Vorlage des Bürgermeisters abstimmen. Votieren sie gegen den Kauf des Hauses, droht der maroden Kulturstätte das Aus. Kammerspiele-Eigentümer Karl-Heinz Bornemann kann die dringende Sanierung nicht finanzieren. Doch eine klare Mehrheit für den Kauf ist in der Gemeindevertretung nicht in Sicht. Im Gegenteil: Würde die SPD-Fraktion den Ratschlag ihres Ortsvereins annehmen, gilt die Rettung der Kammerspiele als unwahrscheinlich – zu groß sind die Vorbehalte auch in anderen Fraktionen.

So hat sich die Linke bereits gegen den Kauf ausgesprochen, sagte Fraktionschef Klaus-Jürgen Warnick den PNN. Auch bei der FDP ist der Widerstand gegen die Vorlage des Bürgermeisters groß, erklärte Fraktionschefin Kornelia Kimpfel. „Wir haben die Sorge, dass wir auf einem großen Schuldenberg sitzenbleiben.“ Gespalten ist auch die CDU. Erst eine halbe Stunde vor der Sitzung am kommenden Donnerstag wolle man sich abstimmen, sagte Fraktionschef Ludwig Burkardt. Er hält ein reichhaltiges Kleinmachnower Kulturleben auch ohne Kammerspiele für denkbar. Ein klares Ja gibt es indes von den Kleinmachnower Grünen: „Wir stimmen dafür“, sagte Fraktionschefin Barbara Sahlmann. Der Vorschlag des Bürgermeisters sei das Beste, was den Kammerspielen passieren könne. Auch in der Fraktion der WIR ist durchaus mit Zustimmung zu rechnen. Die BIK hat sich bislang skeptisch gezeigt.

SPD-Fraktionschef Jens Klocksin versucht indes, die Wogen zu glätten. Es gelte, die Meinungsbildung an der SPD-Basis nicht überzubewerten. Von 130 Kleinmachnower Mitgliedern waren am Mittwoch 22 anwesend. „Wir haben auch in unserer Fraktion ein gesplittetes Votum“, sagte Klocksin. Bislang hätten sich nur drei der sechs Fraktionsmitglieder für den Kauf der Kammerspiele ausgesprochen. Durchaus sei bei einigen Mitgliedern die „wahlprogrammatische Aussage“ für den Kauf e in Vergessenheit geraten, so Klocksin. Bürgermeister Grubert zeigte sich indes zuversichtlich. Er versprach gestern: „Die Kammerspiele werden für die Gemeinde kein ewiges Zusatzgeschäft.“ Tobias Reichelt