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Förderschule bleibt auf

Konzept für Kleinmachnower Schulfusion in Arbeit (17.03.11)

Kleinmachnow/Werder – Der Schulbetrieb an der Kleinmachnower Albert-Schweitzer-Förderschule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche ist für das kommende Schuljahr offenbar gesichert. „Das staatliche Schulamt hat keine Anweisung gegeben, die Schule zu schließen“, sagte am Dienstagabend Thomas Schulz, Leiter des Fachbereichs Schule im Landratsamt, auf der Sitzung des Kreisbildungsausschusses in Werder.

„Ich gehe davon aus, dass es weiter läuft wie bisher“, so Schulz. Weiterhin werde im Landratsamt an einem neuen Schulkonzept gearbeitet. Hintergrund ist die geplante Zusammenlegung der Albert-Schweitzer Förderschule mit der Kleinmachnower Förderschule am Schleusenweg. Beide Einrichtungen haben mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen. Im August soll den Abgeordneten ein mit dem Bildungsministerium abgestimmtes Konzept vorliegen.

Es soll mehrere Möglichkeiten aufzeigen, unter anderem auch die Übernahme der Schulen durch einen freien Träger, sagte Schulz. Erste Interessenten gebe es bereits. Dass die Kreistagsabgeordneten der Übernahme zustimmen, gilt aber als unwahrscheinlich. Ausschusschef Baldur Martin (FBB) verwies im Ausschuss erneut auf die Verantwortung des Kreises.

Wie berichtet, stand die Kleinmachnower Albert-Schweitzer-Förderschule im Oktober vor dem Aus. Wegen zu geringer Schülerzahlen wurde ein Aufnahmestopp verhängt. Nach Protesten wurde der Stopp zurückgezogen. Für das kommende Schuljahr habe sich nun eine neue Schülerin angemeldet, sagt Schulleiterin Grit Köpke. Damit werden dort 20 Kinder betreut. Auch das Lehrerteam wolle am Schulkonzept mitwirken. Es sieht außer der Zusammenlegung der Förderschulen mittelfristig auch die Öffnung für Grundschüler ohne Lernschwächen vor.

Wie eine solche Schulfusion funktionieren könnte, ließen sich die Kreistagsabgeordneten am Dienstag in Werder zeigen. An der Kemnitzer Chaussee war 2005 die Allgemeine Förderschule am Plessower See in einem Neubau entstanden. Sie ging aus der Schule für körperbehinderte Kinder in Glindow und der allgemeinen Förderschule in Werder hervor – ein langwieriger Prozess, sagte Birgit Ernst. „Wir haben große Schritte hinter uns und sind immer noch auf dem Weg“, erklärte die langjährige Schulleiterin den Abgeordneten. Sie wechselt nun ins Schulamt. Ihre Nachfolgerin ist Rita Nethe. Insgesamt kümmern sich in Werder 13 Sonderpädagogen , ein Physiotherapeut und ein Schulsozialarbeiter um 85 Schüler von Klasse eins bis zehn.

Will man dem Beispiel in Kleinmachnow folgen, koste das Geld, sagte Thomas Schulz. Abgesehen vom Personal ist die Schule am Schleusenweg marode, das Albert-Schweitzer-Haus für den Schulbetrieb ungeeignet. Tobias Reichelt