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Kleinmachnow/Werder – Der Schulbetrieb an der Kleinmachnower
Albert-Schweitzer-Förderschule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche
ist für das kommende Schuljahr offenbar gesichert. „Das staatliche Schulamt hat
keine Anweisung gegeben, die Schule zu schließen“, sagte am Dienstagabend
Thomas Schulz, Leiter des Fachbereichs Schule im Landratsamt, auf der Sitzung
des Kreisbildungsausschusses in Werder.
„Ich gehe davon aus, dass es weiter läuft wie bisher“, so Schulz. Weiterhin
werde im Landratsamt an einem neuen Schulkonzept gearbeitet. Hintergrund ist
die geplante Zusammenlegung der Albert-Schweitzer Förderschule mit der
Kleinmachnower Förderschule am Schleusenweg. Beide Einrichtungen haben mit
sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen. Im August soll den Abgeordneten ein mit dem
Bildungsministerium abgestimmtes Konzept vorliegen.
Es soll mehrere Möglichkeiten aufzeigen, unter anderem auch die Übernahme der
Schulen durch einen freien Träger, sagte Schulz. Erste Interessenten gebe es
bereits. Dass die Kreistagsabgeordneten der Übernahme zustimmen, gilt aber als
unwahrscheinlich. Ausschusschef Baldur Martin (FBB) verwies im Ausschuss erneut
auf die Verantwortung des Kreises.
Wie berichtet, stand die Kleinmachnower Albert-Schweitzer-Förderschule im
Oktober vor dem Aus. Wegen zu geringer Schülerzahlen wurde ein Aufnahmestopp
verhängt. Nach Protesten wurde der Stopp zurückgezogen. Für das kommende
Schuljahr habe sich nun eine neue Schülerin angemeldet, sagt Schulleiterin Grit
Köpke. Damit werden dort 20 Kinder betreut. Auch das Lehrerteam wolle am
Schulkonzept mitwirken. Es sieht außer der Zusammenlegung der Förderschulen
mittelfristig auch die Öffnung für Grundschüler ohne Lernschwächen vor.
Wie eine solche Schulfusion funktionieren könnte, ließen sich die
Kreistagsabgeordneten am Dienstag in Werder zeigen. An der Kemnitzer Chaussee
war 2005 die Allgemeine Förderschule am Plessower See in einem Neubau
entstanden. Sie ging aus der Schule für körperbehinderte Kinder in Glindow und
der allgemeinen Förderschule in Werder hervor – ein langwieriger Prozess, sagte
Birgit Ernst. „Wir haben große Schritte hinter uns und sind immer noch auf dem
Weg“, erklärte die langjährige Schulleiterin den Abgeordneten. Sie wechselt nun
ins Schulamt. Ihre Nachfolgerin ist Rita Nethe. Insgesamt kümmern sich in
Werder 13 Sonderpädagogen , ein Physiotherapeut und ein Schulsozialarbeiter um
85 Schüler von Klasse eins bis zehn.
Will man dem Beispiel in Kleinmachnow folgen, koste das Geld, sagte Thomas
Schulz. Abgesehen vom Personal ist die Schule am Schleusenweg marode, das
Albert-Schweitzer-Haus für den Schulbetrieb ungeeignet. Tobias Reichelt