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Kleinmachnow - Bislang weist nur ein Schild auf das Vorhaben hin,
Anfang Juni aber soll mit dem Bau des Pflegeheims in der Kleinmachnower
Förster-Funke-Allee begonnen werden. Eigentlich war der Termin schon für Anfang
März angesetzt. In Kleinmachnow besteht akuter Bedarf an Pflegeplätzen: „Es
gibt zahlreiche Anfragen von Bürgern, wann mit der Eröffnung des Heimes zu
rechnen ist“, sagte Bauamts-Chefin Barbara Neidel. Bauherr Burkhard Scheven hat
indes keine Eile: „Zunächst muss der Boden frostfrei sein.“ Etwa 14 Monate
werden die Arbeiten dauern, eröffnet werde definitiv 2012.
Ein Drittel der Kleinmachnower Bürger ist über 60 Jahre alt, das Heim an der
Förster-Funke-Alle wird 159 Betten bereitstellen. Das werden aber nicht die
einzigen Betreuungsplätze bleiben, daneben entstehen derzeit noch zwei weitere
Wohnheime in Kleinmachnow. Trotz des Bedarfs ist der Bau an der
Förster-Funke-Alle nach wie vor umstritten: „Das ist ein fürchterlicher
Gebäudekomplex, der da geplant ist“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Jens
Klocksin. Um die Dimension des rund 30 Meter langen Baus hatte es im Vorfeld
Streit gegeben, vielen Gemeindevertretern ist der geplante Gebäuderiegel zu
wuchtig. Die Baugenehmigung für das Gelände war schon 2001 erteilt worden,
damals war allerdings noch kein Pflegeheim, sondern ein Geschäfts- und Wohnhaus
geplant.
Weil damals der Zusatz „offene Bebauung“ aus dem Planwerk entfallen war, darf
der Bau nun eine Länge von 50 Metern überschreiten. Das hatte zuletzt ein
zeitweiliger Ausschuss der Gemeindevertreter unter Leitung von Barbara Sahlmann
(Grüne) ermittelt. Im vergangenen Sommer hatte die Gemeinde erwogen, einen
neuen Bebauungsplan aufzustellen, um den Bau in seinem jetzigen Umfang doch
noch zu verhindern. Der Investor hatte daraufhin mit einer Schadensersatzklage
in Millionenhöhe gedroht, die Gemeindevertreter nahmen deshalb von dem Plan
wieder Abstand. Ariane Lemme