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Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Kammerspiele sollen mit
kommunaler Kraft wieder zu einem sozio-kulturellen
Zentrum der Gemeinde entwickelt werden. Das fordern die Mitglieder eines neu
ins Leben gerufenen Fördervereins „Freunde der Kammerspiele“. „Kultur für
Alle!“, steht über dem Appell, den die Initiatoren am Dienstag der Presse
vorstellten. Unterzeichnet wurde er von bekannten Kleinmachnowern, darunter
viele Kommunalpolitiker und Künstler.
„Wir sind uns einig darin, dass die Gemeinde eine Verantwortung für die
kommunale Kulturpolitik trägt“, sagte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia
Behm. Der Aufruf kommt aus aktuellem Anlass. Am 24.
März werden die Gemeindevertreter über den Kauf der Kammerspiele abstimmen.
Derzeit ist das denkmalgeschützte Gebäude im Besitz des Kino-Betreibers
Karl-Heinz Bornemann, der will die sanierungsbedürftige Immobilie nicht länger
halten.
In den vergangenen Wochen ist heftig über die Kaufabsicht diskutiert worden –
eine Mehrheit für den Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert
(SPD) ist noch nicht sicher. Vorgesehen ist, dass die Gemeinde nach dem Kauf
die Kammerspiele maximal bis zum 31. Dezember 2012 mit minimalem Aufwand als
einfachen „Kulturbetrieb“ führt, wie es im Entschlussentwurf heißt.
Gleichzeitig soll ein Betreiber gefunden werden, der das Haus weitestgehend
ohne finanzielle Aufwendungen der Gemeinde weiterführt. In diesem Punkt gehen
die Meinungen von Verwaltung und Förderverein auseinander. „Auch wir wünschen
uns einen professionellen Betreiber, doch ohne einen kommunalen Zuschuss wird
es nicht funktionieren“, bekräftigte der Mitinitiator und SPD-Gemeindevertreter
Jens Klocksin.
Erklärtes Ziel der Kammerspiel-Freunde ist ein „lebendiges Kulturhaus mit Kino
und Geselligkeit, Theater und Kleinkunst, Tanz und Musik, Ausstellungen und
Literatur, Café und Kneipe.“ Selbst in die Hände nehmen möchte der neue Verein
den Betrieb der Kammerspiele nicht. „Wir wollen vor allem das öffentliche
Interesse für das Projekt wecken und das Engagement der Gemeinde einfordern“,
so Klocksin.
Dazu soll auch eine Benefizveranstaltung dienen, zu der der Förderverein am 9.
März um 19 Uhr in die Kammerspiele einlädt. „Mit dem Programm wollen wir
zeigen, wie bunt künftig das kulturelle Leben in den Kammerspielen aussehen
könnte“, kündigte Organisatorin Kathrin Heilmann an. Der Eintritt ist frei, die
Künstler verzichten auf eine Gage. Mit dabei sind unter anderem die Jazzkapelle
Kleinmachnow, die Irish Folk Band vom
Weinberg-Gymnasium und das Theater vom Weinberg. Hagen Ludwig