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Engagement der Gemeinde gefordert

Förderverein für die Kammerspiele gegründet (02.03.11)

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Kammerspiele sollen mit kommunaler Kraft wieder zu einem sozio-kulturellen Zentrum der Gemeinde entwickelt werden. Das fordern die Mitglieder eines neu ins Leben gerufenen Fördervereins „Freunde der Kammerspiele“. „Kultur für Alle!“, steht über dem Appell, den die Initiatoren am Dienstag der Presse vorstellten. Unterzeichnet wurde er von bekannten Kleinmachnowern, darunter viele Kommunalpolitiker und Künstler.

„Wir sind uns einig darin, dass die Gemeinde eine Verantwortung für die kommunale Kulturpolitik trägt“, sagte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm. Der Aufruf kommt aus aktuellem Anlass. Am 24. März werden die Gemeindevertreter über den Kauf der Kammerspiele abstimmen. Derzeit ist das denkmalgeschützte Gebäude im Besitz des Kino-Betreibers Karl-Heinz Bornemann, der will die sanierungsbedürftige Immobilie nicht länger halten.

In den vergangenen Wochen ist heftig über die Kaufabsicht diskutiert worden – eine Mehrheit für den Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert (SPD) ist noch nicht sicher. Vorgesehen ist, dass die Gemeinde nach dem Kauf die Kammerspiele maximal bis zum 31. Dezember 2012 mit minimalem Aufwand als einfachen „Kulturbetrieb“ führt, wie es im Entschlussentwurf heißt. Gleichzeitig soll ein Betreiber gefunden werden, der das Haus weitestgehend ohne finanzielle Aufwendungen der Gemeinde weiterführt. In diesem Punkt gehen die Meinungen von Verwaltung und Förderverein auseinander. „Auch wir wünschen uns einen professionellen Betreiber, doch ohne einen kommunalen Zuschuss wird es nicht funktionieren“, bekräftigte der Mitinitiator und SPD-Gemeindevertreter Jens Klocksin.

Erklärtes Ziel der Kammerspiel-Freunde ist ein „lebendiges Kulturhaus mit Kino und Geselligkeit, Theater und Kleinkunst, Tanz und Musik, Ausstellungen und Literatur, Café und Kneipe.“ Selbst in die Hände nehmen möchte der neue Verein den Betrieb der Kammerspiele nicht. „Wir wollen vor allem das öffentliche Interesse für das Projekt wecken und das Engagement der Gemeinde einfordern“, so Klocksin.

Dazu soll auch eine Benefizveranstaltung dienen, zu der der Förderverein am 9. März um 19 Uhr in die Kammerspiele einlädt. „Mit dem Programm wollen wir zeigen, wie bunt künftig das kulturelle Leben in den Kammerspielen aussehen könnte“, kündigte Organisatorin Kathrin Heilmann an. Der Eintritt ist frei, die Künstler verzichten auf eine Gage. Mit dabei sind unter anderem die Jazzkapelle Kleinmachnow, die Irish Folk Band vom Weinberg-Gymnasium und das Theater vom Weinberg. Hagen Ludwig