PNN 12.2.11
Kleinmachnow - Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD)
hat einen Fahrplan zur Rettung der maroden Kulturstätte „Kammerspiele“
herausgegeben. Demnach könnte die Gemeinde das Haus in der Karl-Marx-Straße
noch in diesem Jahr kaufen und den Betrieb vorerst bis maximal Ende 2012 auf
eigene Kosten aufrechterhalten. In der Zwischenzeit sollen Politiker und
Einwohner gemeinsam ein neues Betreiberkonzept für die Kammerspiele erarbeiten.
Bis das Konzept greift, soll der Kino-Betrieb aber auf ein Minimum reduziert
werden.
„Die Gemeinde kann kein Kino für seine Einwohner machen“, erklärte Grubert den
geplanten Schritt zum „einfachen Kulturbetrieb“. Die Kosten für ein
Programm-Kino seien zu hoch. Dennoch solle es Schulen, Kitas oder Vereinen
ermöglicht werden, in den Kammerspielen Filme zu zeigen. Auch Theater- und
Kulturveranstaltungen werden weiter stattfinden. Es gelte nun, in einem
öffentliche Interessenbekundungsverfahren eine vernünftige Betreiberlösung zur
Zukunft des Hauses zu finden. „Wir werden das Kino nicht sterben lassen“, sagte
Grubert. Sollte bis Ende 2012 allerdings kein tragfähiges Betreibermodell
gefunden werden, würden die Kammerspiele einer anderen Nutzung zugeführt, die
Gemeinde würde das Haus dann auch nicht mehr als „einfache Kulturstätte“
betreiben.
Die Gemeindevertreter können im März über den Bürgermeister-Vorschlag
entscheiden. Stimmen sie zu, würde die Gemeinde das Haus für 392 000 Euro
kaufen. Der hintere Teil des Grundstückes bliebe weiter im Besitz des
Kammerspiele-Besitzers Karl-Heinz Bornemann. Nach der Übernahme müsste
Kleinmachnow sofort etwa 150 000 Euro in die Brandschutzeinrichtung des Hauses
investieren. Jährlich würde der „Minimalbetrieb“ etwa 170 000 Euro kosten, für
2011 anteilig rund 100 000 Euro. tor