PNN 9.2.11

 

Kleinmachnow erwartet Schleichfahrer Rathaus will sich gegen Avus-Baustelle wappnen

Kleinmachnow - Die Gemeinde Kleinmachnow bereitet sich auf ein Verkehrschaos vor. Im Zuge der anstehenden Bauarbeiten auf der Avus könnten viele Autofahrer Schleichwege über Kleinmachnow suchen. Zeitweise soll es auf der Stadtautobahn nur eine Spur geben. Im Rathaus Kleinmachnow wird befürchtet, dass Berufspendler die Kleinmachnower Anschlussstelle sowie den Stolper Weg und die Hohe Kiefer als Umfahrung nutzen könnten, um einem Stau zu entkommen.

„Wir können Kleinmachnow nicht abriegeln“, sagte Gemeindesprecherin Martina Bellack gegenüber den PNN. Zwar werde die offizielle Umleitung über das Zehlendorfer Kreuz ausgeschildert, aber Bellack bezweifelt, dass sich alle daran halten. Schon heute seien die Folgen eines Unfalls auf der Avus in Kleinmachnow zu merken. Werde im Radio ein Stau vermeldet, wird der Verkehr in Kleinmachnow dichter. „Über die Hohe Kiefer gelangt man bequem in die Stadt“, sagt Bellack.

Die Möglichkeiten der Kommune, den Stauausweichern die Durchfahrt zu verbieten, seien gering. Bereits seit Wochen werde im Rathaus nach Lösungen gesucht. Das Problem: Kleinmachnow hatte bislang kein Mitspracherecht bei der Planung der Baustelle, dem Bauablauf oder der Ausweisung der Umleitungsstrecken. „Das ist Bundesangelegenheit“, so Bellack. Gemeinsam mit dem an Kleinmachnow angrenzenden Bezirk Zehlendorf will man sich nun aber an die zuständigen Behörden wenden. Bereits erfragt wurden Zahlen, wie groß der Ansturm der Schleichfahrer für Kleinmachnow werden wird. Ob die Kommune beispielsweise mit Temporeduzierungen selbst die Autofahrer bremsen und die Fahrt durch den Ort damit unattraktiver machen könnte, sei offen. Entsprechende Maßnahmen seien noch nicht beantragt, so Bellack. Unsicher sei allerdings, ob die Verkehrsbehörde der Temporeduzierung überhaupt zustimmen würde, sagte die Sprecherin.

Die Arbeiten an der Avus sollen in diesem Jahr zwischen dem Dreieck Funkturm und der Spanischen Allee beginnen. Erst im Jahr 2014/15 sollen sie beendet sein. Zeitweise wird es dann nur eine Spur stadteinwärts geben, stadtauswärts sind zwei Spuren vorgesehen. Mit Behinderungen ist auch auf der parallel verlaufenen Schienenstrecke zwischen Potsdam und Berlin zu rechnen: Auch hier wird dann gebaut. Tobias Reichelt