PNN 26.01.11

 

Sorgen der Förderschulen sind groß CDU: Landesregierung ist jetzt gefragt

Kleinmachnow - Lehrer und Schulleiter von Förderschulen haben Kritik an der brandenburgischen Landesregierung angemeldet. Das berichtete der CDU-Landtagsabgeordnete Ludwig Burkardt. Gemeinsam mit dem bildungspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann, hatte Burkardt Schulleiter diverser Förderschulen der Region als auch Direktoren einiger Regelschulen zu einem Arbeitsgespräch nach Kleinmachnow eingeladen. Das Thema: Die Zukunft der Förderschulen und ihrer Schüler.

Das Schulmodell Förderschule stehe vor einem Umbruch – nur keiner der Direktoren weiß, wie der vonstatten gehen soll, sagte Burkardt den PNN nach dem Treffen. Zwar habe das brandenburgische Bildungsministerium den Weg zur Inklusion – einer Schule für alle Schüler – ausgegeben und das Ende der Förderschulen angekündigt, aber den Weg dorthin inhaltlich nicht präzisiert. Es fehle an Konzepten und an Personal, so Burkardt. „Die Förderschulen können nicht ersatzlos gestrichen werden“, ist sein Resümee. Er sehe die Gefahr, dass man künftig nicht mehr allen Schülern in vollem Umfang gerecht werden könne. „Es muss Geld in die Hand genommen werden.“

Auch CDU-Bildungsexperte Hoffmann kritisierte die Landesregierung: „Inklusion funktioniert nur, wenn wir sie richtig machen.“ Jetzt sei die Politik gefragt, sie müsse klarstellen, was mit Inklusion gemeint sei. Einfach die Regelschulen für die Schüler der Förderschulen zu öffnen, sei kein gangbarer Weg. „Schon jetzt gibt das Probleme“, schilderte Hoffmann: Sonderpädagogen würden aus Förderschulen abgezogen, weil sie sich an Regelschulen um behinderte Kinder kümmern sollen. In der Folge fehlten die Lehrer an den Förderschulen. „Das wirkt sich auf die Qualität an den Schulen aus“, berichtet Hoffmann aus den Gesprächen mit den Schulleitern. Lobend hoben beide Politiker den Ansatz für die zwei Kleinmachnower Förderschulen hervor: Statt die Regelschule für die Förderschule zu öffnen, sollen hier die Regelschüler künftig die Förderschule besuchen können – zumindest von Klasse eins bis sechs. tor