PNN 11.1.11
Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Förderschule am Schleusenweg
soll zur Grundschule für Kinder mit und ohne Behinderung ausgebaut werden. Das
fordern der Kleinmachnower Kreistagsabgeordnete Axel Mueller und die
Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem (beide Grüne). Sie rufen den Kreis
als Träger der Förderschule zur Zusammenarbeit mit der Kommune auf, die im Ort
für den Betrieb der Grundschulen zuständig ist. Gemeinsam sollen Kleinmachnow
und der Landkreis an der Zukunft einer sogenannten inklusiven Grundschule am
Schleusenweg arbeiten. Auch die Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf könnten
sich in das Projekt einbringen.
„Es ist höchste Zeit, die Sache anzugehen“, sagte Axel Mueller den PNN. Schon
2006 hat sich die Bundesrepublik der UN-Behindertenrechtskonvention
angeschlossen und verpflichtet, Menschen mit Behinderung den Zugang zum
allgemeinen Bildungssystem zu eröffnen. „Wenn wir eine Grundschule für alle
gestalten wollen, sind auch die Kommunen gefragt“, machte Mueller deutlich. Die
Zeit für eine Zusammenarbeit zwischen Kommune und Kreis scheint reif: Ohnehin
will das Landratsamt in den kommenden Jahren rund 1,3 Millionen Euro zur
Sanierung der Förderschule am Schleusenweg ausgeben. Gleichzeitig könnte die
neue inklusive Schule die Kleinmachnower Grundschule auf dem Seeberg ersetzen –
dort läuft der Mietvertrag aus. Die Schnittmenge für ein gemeinsames Projekt
sei vorhanden, so Mueller.
André Hohmann, im Landratsamt zuständig für das Schul- und Gebäudemanagement,
zeigte sich offen für den Vorschlag. Er sieht aber auch generelle Probleme und
befürchtet Ressentiments von Eltern nicht behinderter Kinder gegenüber einer
solchen Schulform. Zudem sei derzeit noch unklar, an welche Schule die Kinder
mit Behinderung nach Abschluss der sechsten Klasse geschickt würden. „Wir haben
noch keine abschließende Lösung entwickelt“, so Hohmann. Am Dienstag, dem 18.
Januar, will sich der Kreisbildungsausschuss mit der Problematik befassen. Tobias
Reichelt