PNN 8.12.10
Kleinmachnow - Bereits mit einem im Jahr 2001 beschlossenen
Bebauungsplan ist der Weg für das vorgesehene 130 Meter lange Alten- und
Pflegeheim in der Kleinmachnower Ortsmitte geebnet worden. Das ist das
abschließende Untersuchungsergebnis eines zeitweiligen Ausschusses der
Gemeindevertretung unter Leitung von Barbara Sahlmann (Grüne). Der Ausschuss
hat sich seit August 2010 mit dem wegen seiner Dimension heftig umstrittenen
Projekt an der Förster-Funke-Allee befasst.
Unklar war bisher, wann in den vergangenen Jahren im oftmals geänderten
Planwerk das Kürzel „o“ herausgefallen ist. Ein wichtiges Detail: Das „o“ steht
für eine offene Bebauung. Demnach hätte die Länge des geplanten Baukörpers 50
Meter eigentlich nicht überschreiten dürfen. Laut aktuellen Erkenntnissen sei
das „o“ aber schon 2001 im Bebauungsplan nicht mehr zu finden gewesen, so
Sahlmann. Damit wurde vor neun Jahren der Weg für die Planung des vier
Stockwerke hohen Gebäuderiegels direkt gegenüber vom Rathausmarkt geebnet. Ein
entsprechender Bericht des Ausschusses soll demnächst vorgelegt werden.
Viele Jahre war es still um das Projekt geworden. Als der Investor im Frühjahr
2009 die Pläne wiederbelebte, versuchten die Gemeindevertreter, den Bau noch zu
verhindern oder zumindest abzuspecken. Der Investor drohte mit einer
millionenschweren Schadensersatzklage. Anfang Dezember 2009 erteilte das
Landratsamt die Baugenehmigung (PNN berichteten). Der Vorsitzende des
Kleinmachnower Bauausschusses, Jens Klocksin (SPD), seit 2003 in
kommunalpolitischer Verantwortung, bezeichnete das geplante Gebäude gestern als
„städtebauliche Sünde“. Bauherr für das 159-Betten–Haus ist der „Personal Care
Fund“ mit Sitz im bulgarischen Sofia, Betreiber soll das das Kölner Unternehmen
Senvital werden. Laut Auskunft aus der Gemeindeverwaltung werde jetzt der März
2011 als Baubeginn anvisiert. ldg