PNN 30.11.10

 

Stahnsdorf hat kein Geld für Freibad

Teltow verlangt jetzt eine Grundsatzdebatte (30.11.10)

Region Teltow - Der finanzielle Rückhalt für die geplante Sanierung des Kleinmachnower Freibads Kiebitzberge schwindet. Vor allem in Stahnsdorf gibt es Probleme. „Wir werden uns in absehbarer Zeit daran nicht beteiligen können“, sagte Ruth Barthels (SPD), Finanzausschusschefin in Stahnsdorf, jetzt gegenüber den PNN. So sehr man die Sanierung des maroden Bades unterstützen wolle, die Kassen seien leer. Das Problem: Die Millionenkosten zur Rettung des Bades sollten eigentlich unter den drei Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aufgeteilt werden, um das Projekt stemmen zu können.

Dass nun ein Zahler wegfällt, bereitet gerade in Teltow große Sorgen: „Wir sind ein Dreier-Team, sämtliche Kosten auf zwei Schultern zu verteilen, bekommen wir nicht hin“, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) den PNN. Schmidt rief deshalb zu einer Grundsatzdebatte um die Zukunft des Freibades auf. Er sehe dringenden Gesprächsbedarf. Derzeit würden im Teltower Rathaus die Sanierungskonzepte und ein Gesellschaftervertrag zum Betrieb des Freibads geprüft. Eigentlich sollten sich die Stadtverordneten bis zum Frühjahr kommenden Jahres für oder gegen eine finanziellen Beteiligung am Projekt positionieren, so Schmidt. „Wir müssen jetzt eine gemeinsame Lösung finden“, sagte er.

Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) bleibt aber optimistisch: „Der Erhalt des Freibades ist die einzige Lösung“, sagte er. Im kommenden Jahr müsse über die Zukunft des Bades entschieden werden. Der mögliche Ausstieg Stahnsdorfs bedeute nicht das Ende. „Die Stahnsdorfer können sich auch mit weniger Geld beteiligen“, so Grubert. Das Freibad zu retten, wäre selbst dann möglich, wenn sich nur Teltow und Kleinmachnow dafür einsetzen.

Für die Sanierung des Bades sind mindestens 4,5 Millionen Euro nötig - je nach Ausstattungsvariante können die Kosten aber auch 8 Millionen Euro betragen. tor