PNN 27.11.2010

 

Kleinmachnow will den Felsen kippen Kletterprojekt soll gestrichen werden

Kleinmachnow - Sie wollten hoch hinaus und werden umso tiefer fallen – die Mitglieder der Kleinmachnower Sektion des Deutschen Alpenvereins. Seit fünf Jahren haben sie für den Bau eines Kletterfelsens gekämpft, jetzt droht dem Projekt das Aus. Wie die Grüne Gemeindevertreterin Andrea Schwarzkopf den PNN erklärte, soll das knapp 250 000 Euro teure Bauvorhaben gestrichen und ein im Sommer 2008 gefasster Baubeschluss der Gemeindevertretung aufgehoben werden. Ein entsprechender Antrag für die nächste Sitzung der Gemeindevertreter werde vorbereitet und von fast allen Fraktionen getragen.

„Wir verfügen nicht mehr über die finanziellen Möglichkeiten der vergangenen Jahre“, begründete Schwarzkopf. Andere Projekte, wie Schulanbauten oder ein neues Vereinsheim für den Regionalen Sportverein hätten Priorität – zumal davon deutlich mehr Kinder und Jugendliche profitieren würden. So müssten Jugendliche für den Kletterfelsen Eintritt zahlen und auch die Folgekosten für Reinigung und Sicherheit seien nicht abzuschätzen. „Das Projekt hat uns nicht überzeugt“, sagte Schwarzkopf.

Bei den Kleinmachnower Alpinisten ist der Ärger groß. Axel Wagner verurteilte Schwarzkopfs Aussagen als unwahr. Es sei nie geplant gewesen, Eintritt für den zwölf Meter hohen Felsen in Nachbarschaft der Jugendfreizeiteinrichtung zu nehmen. Der Alpenverein habe zudem seine Unterstützung bei der Reinigung angeboten. „Ich bin absolut enttäuscht von den Gemeindevertretern und dem Bürgermeister.“ Immer wieder wurden Zusagen für das in der Vergangenheit mehrmals verschobene Projekt gemacht. „Der Kletterfelsen ist ein Anziehungspunkt für Familien“, warb Wagner. Die Enttäuschung im Alpenverein sei „wahnsinnig groß“. Er kündigte an, gegen das Ende des Kletterprojektes zu demonstrieren. Tobias Reichelt