PNN 22.11.10
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Kleinmachnow - Einstimmig hat sich die Kleinmachnower
Gemeindevertretung auf ihrer jüngsten Sitzung für den Erhalt der Förderschule
„Albert Schweitzer“ ausgesprochen. Zudem hat die Kreistagsfraktion der Linken
für die kommende Sitzung des Kreisparlamentes einen Antrag zum Fortbestand der
Schule vorbereitet.
Mit der uneingeschränkten Fürsprache wollen die Kleinmachnower Volksvertreter
den Eltern und Lehrern eine lautere Stimme im Kampf um die Schule für geistig
behinderte Kinder geben. Gerichtet ist der Appell an den Landkreis als Träger
der Einrichtung. Dieser will die Förderschule schließen (PNN berichteten).
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) wiederholte seine
Kritik, dass der Landkreis sich „überhaupt nicht mit dem pädagogischen Konzept
auseinander gesetzt hat“. Interesse sei allein der Verkauf des Grundstücks und
der Braun’schen Villa im Erlenweg.
Selbstkritisch räumte Thomas Singer (Linke) ein, dass sich auch die Kommune
lange Zeit keine Gedanken um die Zukunft der Schule gemacht habe. Auch
Grünen-Fraktionschefin Barbara Sahlmann befand: „Wir
haben sie vernachlässigt.“ Dabei würden gerade Eltern der Förderschüler einen
höheren Betreuungsaufwand und daher weniger Zeit haben, sich
öffentlichkeitswirksam für den Erhalt des Hauses einzusetzen. „Doch es gab nie
Zweifel, dass wir eine schulische Vielfalt in jeder Form in Kleinmachnow
wollen“, versicherte der CDU-Abgeordnete Wolfgang Nieter.
„Und das nicht nur da, wo die meisten Schüler sind, sondern auch für die
Schwächsten“, ergänzte er.
Grünen-Politiker Mueller erkannte indes an, dass die Villa nicht zuletzt wegen
des hohen Sanierungsstaus nicht optimal als Schulgebäude sei. Mueller: „Der
Landkreis muss ein Konzept entwickeln, wie in Kleinmachnow ein alterntiver Standort entwickelt werden kann.“ pek