PNN 15.11.10

 

Hürdenfrei für Lachs und Aal Grüne für Fischtreppe an Kleinmachnows Schleuse

Kleinmachnow – Die Kreistagsfraktion der Grünen will wandernden Fischarten den Weg durch den Teltowkanal ebnen. In einem Antrag an den Kreistag wird der Bau einer sogenannten „Fischtreppe“ als Durchgangsmöglichkeit für Aale, Lachse und Flussneunaugen gefordert. Denn an der Kleinmachnower Schleuse mit einer Fließgeschwindigkeit von 10 Kubikmetern pro Sekunde würden die Fische nicht vorbeikommen. Die Grünen verweisen auf die Europäische Wasserrahmenrichtline, sämtliche Bundeswasserstraßen in den kommenden 20 Jahren für Fische wieder passierbar zu machen. Der Landrat soll sich dafür bei den zuständigen Landesministerien stark machen.

Laut Aussagen des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), sollen für 700 Millionen Euro insgesamt 260 Staustufen an Rhein, Elbe, Donau und anderen Fließgewässern solche Fischwechselanlagen gebaut werden. Für den Teltowkanal würden die Kriterien auch zutreffen, unterstreicht die Fraktion. Als mögliche „Umleitung“ an der Kleinmachnower Schleuse wird das Bäkefließ vorgeschlagen. Der frühere Bach, der sich bis zum Bau des Teltowkanals vor gut hundert Jahren durch das hiesige Tal zog, ist heute nur noch in Teilen erhalten. Er könnte aber auf diesem Wege hergerichtet werden. „Entlang der Schleuse und des Teltowkanals zieht sich mit der Kanalaue ein Naherholungsgebiet, dessen touristische Entwicklung aufgewertet werden würde“, heißt es im Grünen-Antrag.

Mit dem Antrag soll sich nun der Kreistag auf seiner nächsten Sitzung beschäftigen. Skeptische Töne kamen in der jüngsten Kreisausschusssitzung aus der FDP: „Die zuständigen Behörden befassen sich schon seit Jahren damit, es wird ohnehin gebaut“, sagte Abgeordneter Heiko Hüller mit Verweis auf den beabsichtigten Schleusenausbau. Grünen-Mitglied Herbert Franke hielt dagegen, dass man dennoch mit Nachdruck auf die Fischtreppe hinarbeiten solle. Thomas Lähns