PNN 13.11.10
Kleinmachnow - In der Kleinmachnower SPD-Fraktion kündigt sich ein
Umbruch an: Die bisherige Fraktionsvorsitzende, Susanne Krause-Hinrichs, will
ihr Amt abgeben. Das bestätigte sie jetzt gegenüber den PNN. Als neuer
Vorsitzender ist Bauausschusschef Jens Klocksin vorgesehen. Seine Wahl steht
noch aus. Viele Kleinmachnower Genossen setzen mit ihm hinter vorgehaltener
Hand auf einen Neustart, denn die Gräben zwischen einzelnen
SPD-Gemeindevertretern sind tiefer als bislang öffentlich bekannt.
Die Stimmung in der Fraktion ist seit geraumer Zeit angespannt, das bestätigte
Krause-Hinrichs. Sie will ihr Mandat als Gemeindevertreterin behalten. Den
Posten als Fraktionschefin verlasse sie nach zweieinhalb Jahren aus „familiären
Gründen“. Allerdings: Die Arbeit in der Fraktion sei zuletzt eine „wahnsinnige
Belastung“ gewesen. So hätten sich die Fraktionsmitglieder Michael Scharp und
der wegen Stasi-Vorwürfen in die Kritik geratene Klaus Nitzsche weitestgehend
zurückgezogen. Die Arbeit in der Fraktion war auf zu wenige Schultern verteilt.
Nitzsche und Scharp wollten sich gegenüber den PNN nicht zu den Vorwürfen
äußern. „Das ist Familienangelegenheit“, sagte Nitzsche. Er wehrte sich gegen
den Vorwurf, sein Arbeit als Gemeindevertreter nicht ordentlich wahrzunehmen,
um dann hinterherzuschicken: „Mit Susanne Krause-Hinrichs kann ich nicht gut.“
Auch bei Michael Scharp sitzt der Ärger offensichtlich tief: Vor zwei Jahren
hatte er den Posten als Fraktionschef an Krause-Hinrichs verloren. Im Nachgang
war ein Streit zwischen beiden entbrannt. Unter anderem machte Scharp seiner
Nachfolgerin für das schlechte Abschneiden der SPD bei den Kommunalwahlen 2008
verantwortlich. Seit dem ist Scharp in der Fraktion isoliert und nur noch auf
Gemeindevertretersitzungen anzutreffen. „Ich habe die Rolle übernommen, die mir
die Fraktion zugewiesen hat“, sagte Scharp dazu. „Wenn Klocksin das jetzt
machen will, dann soll er.“
Der designierte neue Fraktionsführer Klocksin setzt nun darauf, „die
Teamfähigkeit“ der Fraktion auszubauen. Von einem Neustart wollte er gegenüber
den PNN aber nicht sprechen. Klocksin lobte die Arbeit von Susanne
Krause-Hinrichs. „Man darf ihr keine Vorwürfe machen“, sagte er. Aber: „Wir
wollen das Ganze jetzt ein bisschen anders fahren“, kündigte er an. Tobias
Reichelt