PNN 11.11.10
Kleinmachnow - Im Streit um die Zukunft der
Albert-Schweitzer-Förderschule in Kleinmachnow hat sich der
behindertenpolitische Sprecher der Linken im Landtag, Jürgen Maresch, mit einem
Brief an den mittelmärkischen Landrat und den Leiter des Staatlichen Schulamts
gewandt. Maresch fordert: „Schließen Sie die Schule nicht.“ Mit einem
Laternenumzug will zudem die Gemeinde heute – am Tag des heiligen St. Martin –
als Zeichen ihrer Solidarität gegen die drohende Schulschließung demonstrieren.
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) will den Umzug anführen. Startpunkt ist um
16.30 Uhr auf dem OdF-Platz, Ziel ist um 17.30 Uhr der Rathausmarkt. Hier soll
es am Martinsfeuer Verstärkung geben. „Wir wollen für alle Kinder die
bestmögliche Betreuung und Ausbildung sichern“, sagte Grubert. „Eine
Schulschließung – allein aus Kostengründen und gegen jedes pädagogische Konzept
– kann man nicht einfach hinnehmen.“ Die Kinder der Förderschule würden ihr
vertrautes Umfeld verlieren, kritisierte Grubert. Wie berichtet, hat der
Landkreis als Träger der Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche
im Erlenweg einen Aufnahmestopp für die Einrichtung verhängt, weil die
Schülerzahlen sanken. Eltern und Lehrer werfen Schulamt und Kreis hingegen vor,
gezielt auf die Schließung hin zu arbeiten.
Auch Linkspolitiker Maresch fordert: „Die Schule wird gebraucht, von den
Schülerinnen und Schülern, von den Eltern.“ Am Montag hatte Maresch an einer
Elternversammlung teilgenommen. Dort wurde beklagt, dass die Eltern nicht in
den Prozess um die Zukunft der Schule einbezogen wurden. „Sie haben das Gefühl,
hingehalten zu werden.“ Ein für September in Aussicht gestelltes Gespräch habe
nie stattgefunden. „Die Eltern glauben, dass sie belogen werden.“ Die
Kleinmachnower Schule ist die einzige staatliche Schule für geistig behinderte
Kinder im Umfeld. Maresch glaubt deshalb nicht, dass die Nachfrage an der
Kleinmachnower Förderschule gering sei. „Ganz Kleinmachnow braucht diese
Schule.“
Auf einer Podiumsdiskussion wollen auch die Grünen am Dienstag, dem 16.
November, ab 19 Uhr, im Rathaus über die Zukunft der Förderschule beraten. tor