PNN 23.9.10
Kleinmachnow - Gegen einen möglichen Kauf der Kleinmachnower
Kulturstätte Kammerspiele wird jetzt Kritik laut. Der FDP-Ortsverband lehnt den
von der Gemeinde geplanten Ankauf des maroden Kino- und Theaterhauses in der
Karl-Marx-Straße für rund 4,5 Millionen strikt ab, teilte der Vorsitzende
Norbert Gutheins jetzt mit. Es sei äußerst fraglich, ob Kleinmachnow oder ein
möglicher anderer Betreiber das Kulturzentrum überhaupt auslasten könnten. Es
bestehe die Gefahr, dass die Gemeinde höhere Zuschüsse an das Haus zahlen
müsse, als angenommen. Eine Machbarkeitsstudie benennt einen jährlichen Bedarf
von rund 120 000 Euro. Denkbar sei, dass der Betreiber insolvent gehe. Dann
müsste die Kommune das Haus erneut für viele Millionen Euro umbauen, um es
einer anderen Nutzung zuzuführen.
Auch bei der Linken rege sich Widerstand, sagte Fraktionschef Klaus-Jürgen
Warnick den PNN. Statt Millionen in den schnellen Kauf und die anschließende
Sanierung zu stecken, könnte die Gemeinde den jetzigen Besitzer der
Kammerspiele auch zunächst finanziell unterstützen und damit den Betrieb
sichern. Im Gegenzug könnte Kleinmachnow günstige Kinokarten an Sozialschwache
verteilen. Der Kauf würde damit verschoben, die Gemeindekasse nicht überlastet.
tor