PNN 23.9.10
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Stahnsdorf - Das Auto stehen lassen und auf den Bus umsteigen – das
soll allen Stahnsdorfern künftig so leicht wie möglich gemacht werden. Zum
Fahrplanwechsel am 12. Dezember wird das neue Buskonzept der Region Teltow
„TKS-Netz-2010“ an den Start gehen. Busse werden öfter fahren, auf neuen
Strecken unterwegs sein und bislang unerschlossene Wohngebiete erreichen, wie
das Stahnsdorfer Blumenviertel. Profitieren sollen davon besonders
Berufspendler, die nach Berlin und Potsdam wollen. Die wichtigsten Änderungen
für alle Stahnsdorfer hat die Havelbus Verkehrsgesellschaft jetzt vorgestellt.
Wie bisher werden die Linien X1 und 601 auch nach dem Fahrplanwechsel
Stahnsdorf mit Potsdam und Teltow verbinden. Geplant ist, dass der X1 tagsüber
auf einen 20-Minuten-Takt verdichtet wird, erklärte Andrej Kirschbaum,
Abteilungsleiter Verkehrsplanung bei Havelbus. Von der Haltestelle
„Waldschänke“ erreicht man das Stern-Center im X1 dann in neun bzw. den
Potsdamer Hauptbahnhof in 17 Minuten. Stoppen soll der Expressbus zusätzlich in
Kienwerder und an der Friedenstraße.
Stahnsdorfer, die nach Berlin wollen, können die Linien 622 und 623 nutzen.
Beide Busse fahren zu den Berliner S-Bahnhöfen Mexikoplatz und Zehlendorf.
Gleichzeitig werden mit den Linien Stahnsdorf und Kleinmachnow verbunden.
Dadurch seien auch die Kleinmachnower Schulstandorte am Seeberg und am Weinberg
ohne Umsteigen erreichbar. Da beide Linien an der Haltestelle „Hildegardstraße“
verknüpft werden, entstünden weitere Verbindungen innerhalb Stahnsdorfs. Die
Buslinien 622 und 623 sollen tagsüber durchgehend alle 20 Minuten fahren,
abends und am Wochenende im 30-Minuten-Takt.
Ganz neu wird es die Buslinie 626 geben. Mit ihr wird stündlich eine Verbindung
von der Waldschänke über das Gewerbegebiet Green-Park nach Ruhlsdorf und zum
S-Bahnhof Teltow angeboten. Die Stahnsdorfer Ortsteile Güterfelde,
Schenkenhorst und Sputendorf werden ebenfalls von der Waldschänke – dem neuen
zentralen Umsteigepunkt der Region – mit der Linie 627 angefahren. Sie wird
auch die Neubaugebiete an der Sputendorfer Straße erschließen. Die Linien 626
und 627 fahren zwischen 5 und 21 Uhr stündlich, abschnittsweise in den
Hauptverkehrszeiten alle 20 Minuten. Zu Zeiten schwacher Nachfrage, zunächst
hauptsächlich am Wochenende, wird bei den Linien 626 und 627 lediglich ein
Rufbus-Angebot bestehen, sagte Kirschbaum. Fahrten gebe es also nur auf telefonische
Bestellung, spätestens 60 Minuten vor Fahrtbeginn.
Änderungen gibt es auch im Nachtverkehr: Der Bus N12 wird zwischen Mitternacht
und 5 Uhr täglich im Stundentakt von der Bahnhofstraße über den Güterfelder
Damm, die Waldschänke nach Kleinmachnow und Zehlendorf fahren. Die Linie N43
verbindet zudem Stahnsdorf mit Potsdam und Teltow.
Insgesamt wollen Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf sowie der Landkreis jährlich
761 000 Euro für die Verbesserungen zahlen. Für Stahnsdorf könnte es allerdings
etwas teurer werden: Wie einer Beschlussvorlage der Gemeindevertretung zu
entnehmen ist, muss die Kommune 86 400 Euro zusätzlich für den nötigen Neu-,
Um- und Abbau von Haltestellen im Ort zahlen. Zum Vergleich: In Kleinmachnow
sind es nur knapp 30 000 Euro, in Teltow liegen die Zusatzkosten nahezu bei
Null. Der Grund, warum Stahnsdorf so tief in die Tasche greifen muss, sind vom
Kreis bereits vor Jahren für die alten Haltestellen gezahlte Fördergelder. Baut
Stahnsdorf die Wartehäuschen ab, weil sie nicht mehr genutzt werden, müssen die
Gelder zurückgezahlt werden – Kostenpunkt 20 000 Euro. Allerdings: Der Kreis
hat zugesagt, auch den Neubau wieder zu fördern. Tobias Reichelt
An dieser Stelle wird in den kommenden Tagen das Buskonzept auch für Teltow und
Kleinmachnow unter die Lupe genommen. Weitere Infos: www.havelbus.de