PNN 8.9.11

Streit um Straßenausbau geht weiter

von Ariane Lemme

Internationale Schule droht mit Klage

Kleinmachnow - Im Streit um den Ausbau der Schopfheimer Allee in Kleinmachnow gibt es kein Einlenken. Die Internationale Schule (BBIS) hält die Argumente der Fraktion der Grünen für haltlos und droht der Gemeinde mit einer Klage. Die Fraktionschefin der Grünen, Barbara Sahlmann, hatte am Montag erklärt, dass der Ausbau der Straße nach den Vorstellungen der BBIS nicht nur die Gemeindekasse, sondern auch die Natur belaste (PNN berichteten). Die Gemeinde hat für den Ausbau etwa 800 000 Euro eingeplant. Für eine breitere Straße müssten mehr Bäume fallen, größere Flächen würden versiegelt, so Sahlmann. Eine breitere Straße lade zudem zum Rasen ein. Das Thema wird heute auf der Gemeindevertretersitzung behandelt.

Hintergrund ist die Forderung der BBIS, die Anbindung der drei Schulen auf dem Seeberg über eine 6 bis 6,5 Meter breite Straße zu schaffen. Bislang plant die Gemeinde eine 5,50 Meter breite Fahrbahn. Zu unrecht, erklärte Alexander Hellmann, bei der BBIS zuständig für die Liegenschaftsverwaltung, gestern gegenüber den PNN. Im städtebaulichen Vertrag mit Kleinmachnow vom Dezember 2005 habe die Gemeinde eine normgerechte Erschließung der Straße zugesichert. Eine Erschließungsstraße müsse aber gewährleisten, dass auch ein Bus und ein Feuerwehrfahrzeug aneinander vorbei passen. Das, so Hellmann, sei laut Straßenbau-Norm erst ab einer Breite von sechs Metern möglich. Weil der Zusatz „normgerecht“ schon im städtebaulichen Vertrag festgeschrieben ist, sei die Forderung der BBIS auch nicht neu. Sollte die Gemeinde deshalb nicht von ihrer bisherigen Planung abrücken, werde man sich gerichtlich durchsetzen, erklärte Hellmann. Nur so könne die Sicherheit der Schulwege gewährleistet werden. Zudem sei es falsch, davon zu sprechen, die Straße werde verbreitert und deswegen Bäume gefällt, betont Hellmann. Die heute auf dem Seeberg vorhandene Straße habe bereits eine Breite von rund neun Metern.

„Theoretisch stimmt das“, sagte Barbara Sahlmann gestern den PNN. Allerdings werde die neue Trasse nicht entlang der bisherigen Straße führen, sondern teilweise stark davon abweichen. Zudem existieren auf der neun Meter breiten Straße heute noch keine Geh- oder Fahrradwege. Die aber kommen bei der geplanten Erweiterung der Schopfheimer Allee hinzu. Ariane Lemme