PNN 7.9.10

 

So viele Sauen wie noch nie geschossen Trotzdem nimmt Zahl der Tiere in der Region zu

Kleinmachnow / Stahnsdorf - Die neuen Jagdpächter der Region Kleinmachnow / Stahnsdorf rechnen in diesem Jahr mit einer Rekordstrecke. In den ersten fünf Monaten ihrer Amtszeit hat das neue Team um die Jäger Peter Braun und Peter Hemmerden bereits 90 Sauen, 12 Rehe und 18 Füchse geschossen. Das teilte das Jägerduo mit. Bis zum Ende des Jagdjahres am 31. März sollen „deutlich über Hundert Sauen“ geschossen werden.

Nicht ohne Grund stecken sich die Jäger ein so hohes Ziel: Entgegen ihren ersten Erwartungen sei die Wildschweinpopulation in der Region trotz eines langen Winters weiter gewachsen. Öffentliche Grünflächen und Gärten hätten derzeit stark unter den wühlenden Wildschweinrotten zu leiden. „Alle in der Pächtergemeinschaft tätigen Jäger tun, was sie können“, sagte Braun. Dennoch sei es derzeit vielerorts schwierig zu schießen: Üppiges Grün biete den Wildschweinen Schutz. Sicherheit bei der Jagd ginge vor.

Ein weiteres Problem: Viele Schweine ziehen sich bei der Jagd auf Flächen zurück, auf denen die Jagdpächter nicht schießen dürfen – zum Beispiel auf verwilderte und nicht umzäunte Grundstücke oder hinter die Grenzen des Jagdgebietes, etwa nach Berlin. „Wir würden bei der dringend notwendigen Reduktion des Sauenbestandes wesentlich erfolgreicher sein, wenn wir an allen, unmittelbar an Kleinmachnow angrenzenden Flächen ebenso effektiv jagen könnten“, erklärten die Jagdpächter dazu. Derzeit würden viele Wildschweine – mangels hinreichender Bejagung auf Berliner Seite – sogar zuwandern können.

Um weiter effektiv jagen zu können, sei das Team auf möglichst aktuelle Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Bewährt habe sich das „Notruf-System“ über Internet. Per E-Mail können Wildschweine in Stahnsdorf und Kleinmachnow unter www.jagdpaechter.com gemeldet werden. Tobias Reichelt