PNN 30.7.10

 

Freibad kostet mindestens 4,5 Millionen Sanierungskonzept für Kiebitzberge liegt vor

Region Teltow - Es ist ein Prestigeobjekt für die Region Teltow und es zu erhalten wird teuer: Mindestens 4,5 Millionen Euro müssen in die Sanierung des Kleinmachnower Freibads „Kiebitzberge“ investiert werden. Die Zahl ist einem ersten Entwurf eines Sanierungskonzepts zu entnehmen, das jetzt in der Freibad-AG vorgestellt wurde. Das berichteten übereinstimmend Teilnehmer den PNN. Allerdings: 4,5 Millionen Euro kostet die günstigste von insgesamt drei Optionen, gegliedert nach Gold, Silber und Bronze. Eine „goldene“ Sanierung würde mit über 8 Millionen Euro zu Buche schlagen – viel Geld für die klammen Kassen der Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Sie wollen das Bad retten, unklar ist indes, wer welchen Anteil trägt.

Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) sieht jetzt die beiden Nachbarkommunen Teltow und Stahnsdorf in der Pflicht, ihr Hilfsangebot an Kleinmachnow zu konkretisieren. „Die Sanierung soll eine regionale Aufgabe sein“, darüber sei man sich einig, sagte Grubert den PNN. Nun brauche man eine „verbindliche Zukunftsaussage“. Bislang hätten sich Stahnsdorf und Teltow zurückgehalten, in welcher Höhe sie sich an der Sanierung beteiligen wollen. Spätestens im Oktober, so hofft Grubert, werden sich die Kommunalvertretungen damit befassen und einen Grundsatzbeschluss fassen. „Das Sanierungskonzept wird jetzt an die Bürgermeister übergeben.“ Anschließend werde es in den Vertretungen diskutiert, auch in Kleinmachnow. „Das Freibad ist unersetzlich für die Region“, sagte Grubert, „deshalb werden wir eine Lösung finden müssen“.

Die Vorsitzende des Stahnsdorfer Finanzausschusses, Ruth Barthels (SPD), signalisierte bereits die grundsätzliche Bereitschaft der Gemeinde, sich finanziell zu beteiligen. Aber: „Die Situation in Stahnsdorf ist von allen drei Kommunen die schlechteste.“ Deshalb sehe man Teltow als Mittelzentrum stärker in der Pflicht – hierher fließen jährlich 800 000 Euro an Fördergeldern vom Land, die für Infrastrukturmaßnahmen in der Region ausgegeben werden sollen. „Das Freibad ist eine solche Maßnahmen“, sagte Barthels. Denkbar sei auch, die Kosten nach der Einwohnerzahl der Orte zu bemessen. Dass Stahnsdorf für mehr als die günstigste Sanierungsvariante zahlen könnte, schließt Barthels aus: „Wir werden keine Wasserhähne vergolden.“

Beim Förderverein des Kleinmachnower Freibades ist man darüber nicht glücklich: „Wir sind für eine Mixtur aus allen Optionen“, sagte Vereinschef Klaus Wandrei. Sparen sollte man nicht. Wärmepumpen, Solaranlagen – moderne Technik müsse eingebaut werden. „Das soll die nächsten 30 Jahre halten.“ Bei der günstigsten Variante würden die Schwimmbecken lediglich mit Folien dicht gemacht, die Außenanlagen verschönert und drei Häuser auf dem Areal saniert, darunter die Umkleidegebäude. „Auf dem Gelände ist aber mehr möglich.“ Investiere man jetzt mehr Geld, könne man später mehr einnehmen. Tobias Reichelt