PNN 19.07.10
Kleinmachnow - Für den Erhalt der Kleinmachnower Kammerspiele als
Kulturstätte hat sich der Ortsverband der Bündnisgrünen ausgesprochen.
Allerdings könne dort erst nach dem Erwerb durch die Kommune ein vielfältiges
Angebot durch einen professionellen Betreiber realisiert werden, heißt es in
einer Pressemitteilung. Dabei sollte auch an eine „feine gastronomische
Einrichtung“ gedacht werden. Wie berichtet, hat die Verwaltung in Vorbereitung
auf den Haushalt 2011 eine Liste der anstehenden Projekte vorgelegt und darin
mögliche Streichungen vorgeschlagen. Dazu gehört auch die geplante Kaufsumme
für die Kammerspiele in Höhe von 300 000 Euro. Bis zum 30. September 2010 läuft
ein Optionsvertrag mit dem Eigentümer. Nun dränge die Zeit, erklärte Axel
Mueller von den Bündnisgrünen. Damit die Gemeindevertreter über Kauf und
Sanierung der Kammerspiele entscheiden können, müsse die Verwaltung
schnellstens belastbare Zahlen vorlegen.
In der Zeit nach der Restitution der Kammerspiele im Jahr 1994 hätten sich ein
Sanierungsrückstau und Mängel im Brandschutz ergeben, so Mueller. Die Grünen
plädieren dafür, dass sicherheitsrelevante Mängel sofort nach Erwerb abgestellt
werden und der Betrieb ohne Unterbrechung weitergeführt wird. Eine schrittweise
Sanierung könnte dann in bis zu fünf Jahressegmenten erfolgen. Gefordert wird
konkret, eine Ertragswertberechnung für die Kammerspiele zu erstellen, um
Erwerber und Verkäufer einen klaren Blick für die fixen Kosten zu ermöglichen
und um dem künftigen Betreiber die wirtschaftlichen Potenziale vor Augen zu
führen. Es sollte der Gemeindevertretung gezeigt werden, ob bzw. in welchem
Umfang der Kulturbetrieb Zuschüsse benötigt, so Mueller.
Zu beachten sei, dass sich die Kammerspiele gemäß Bebauungsplan auf einer
Gemeinbedarfsfläche befinden, die auch im Falle der Ablehnung des Erwerbs bzw.
des Verkaufs nicht anders als für den Gemeinbedarf entwickelt werden könne. Die
Grünen sehen deshalb als einzige Perspektive, dass die denkmalgeschützten
Kammerspiele kommunales Eigentum werden. Unter diesen Umständen könnte ein
künftiger Betreiber, der sich als Verein, als GbR, als Zweckverband oder
Genossenschaft organisiert, die Kammerspiele zu neuem Glanz führen, heißt es in
der Erklärung der Grünen. ldg