PNN 02.06.10
Kleinmachnow - Die Debatte um eine Bebauung des Buschgrabenareals in
Kleinmachnow ist wieder voll entbrannt: Am Montagabend blitze Bürgermeister
Michael Grubert (SPD) bei den Mitgliedern des Bauausschusses mit seinem
Vorschlag ab, nur einen kleinen Teil des Gebiets am Rande der verlängerten
Straße Wolfswerder und Am Rund zu bebauen und einen größeren Teil endgültig als
Grünfläche zu sichern. Gruberts Vorschlag wurde gestrichen, eine
mehrheitsfähige Alternative fand sich nicht. Die Vorschläge reichten von „alles
bebauen“ bis „nichts bebauen“. Einig waren sich die Bauausschussmitglieder
lediglich darin, ein seit 2008 ruhendes Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan
wieder in Gang zu setzen. Was konkret mit den Flächen geschehen soll, ließen
sie zum Ärger von Bürgermeister Grubert aber offen: „Das Verfahren muss zu
einem Ende kommen“, sagte Grubert den PNN. Die Eigentümer der Flächen müssten
endlich wissen woran sie seien. Es sei jetzt Aufgabe der Gemeindevertreter,
eine Mehrheitsposition zu entwickeln.
Schon in der Vergangenheit taten sich Kleinmachnows Gemeindevertreter damit
schwer: Das Buschgrabenareal an der Grenze zu Berlin ist eine der größten
Grünflächen im Ort. Die Mauer hatte das Gebiet zum Niemandsland gemacht. Nach
der Wende verwilderte die Fläche. Viele Einwohner wollen auf das Grüngebiet
nicht mehr verzichten. Die Eigentümer der Flächen pochen hingegen auf ihr
Recht, ihre Grundstücke zu nutzen – für CDU-Politiker Bernd Krüger ist das
nachvollziehbar: „Die Anwohner haben das gleiche Recht zu bauen wie andere“,
sagte Krüger. Axel Mueller (Grüne) sprach sich hingegen dafür aus, gar keine
Flächen bebauen zu lassen.
Bürgermeister Grubert kündigte indes an, die Gemeindevertreter nicht aus der
Verantwortung zu lassen. Er wolle an seinem Vorschlag festhalten. Am 1. Juli
soll auf der Sitzung der Gemeindevertreter erneut darüber diskutiert werden. tor