PNN 21.05.10
Teltow - So richtig passt die alte Fabrikantenvilla nicht ins Bild der
Stadt Teltow: Eingekeilt zwischen einer Wohnwagenflotte und modernen Bürohäusern
fristet das von Knöterich überwucherte Haus seit Jahren ein trostloses Dasein.
Jetzt haben die Künstler der Art-Event-Gruppe die verschlafene Villa in der
Potsdamer Straße 16 für sich entdeckt. Sie wollen das Haus wieder zum Leben
erwecken und mit Kunst füllen.
Am 31. Mai startet das bereits zehnte Art Event in der Region Teltow. Im Jahr
2000 hatten sich die verschiedensten Künstler aus Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf zusammengeschlossen. Einmal im Jahr wollten sie ihre Werke –
Malereien, Fotografien, Keramiken, Kunst aus Stein, Ton, Textilien, Holz und
vielem mehr – gemeinsam präsentieren. Seit fünf Jahren besetzen die Künstler
dafür auf legale Weise zwei Wochen lang ein leer stehendes Haus in der Region –
diesmal die Teltower Fabrikantenvilla.
Seit Jahren steht das Haus leer. Zuletzt waren hier Arztpraxen untergebracht.
Die Scheiben sind eingeschlagen, Vögel haben sich eingenistet. Dennoch
versprüht das Haus einen unvergleichlichen Charme, sagt Michael Heyers,
Art-Event-Aktivist der ersten Stunde. Die Fassaden sind mit Keramikfliesen
geschmückt, im Inneren empfängt ein ehemals prunkvoller Aufgang die Gäste – es
ist das perfekte Versuchsfeld.
„Als wir die Villa gesehen haben, war das Thema schnell gefunden“, sagt Heyers.
„Goldstaub“ lautet es in diesem Jahr. Für den Titel hat jeder der 14 Künstler
seine eigene Erklärung: „Mir geht uns um den Staub der Vergangenheit, der
Gegenwart und der Zukunft“, sagt Heyers.