PNN 22.04.10

 

Kleinmachnow prüft Kauf der Kammerspiele Betreiberkonzept wird bis August erarbeitet

Kleinmachnow - Die Gemeinde Kleinmachnow hat einen wichtigen Schritt zur Übernahme der Kammerspiele eingeleitet. Der Optionsvertrag zum Kauf der Kultur- und Theaterstätte ist unterschrieben. Darüber informierte Kulturamtsleiterin Bettina Konrad am Dienstagabend in der Sitzung des Kulturausschusses.

In dem Optionsvertrag verpflichtet sich der Eigentümer der Kammerspiele, Karl-Heinz Bornemann, die Immobilie in der Karl-Marx-Straße bis Ende September an keinen anderen zu verkaufen. Die Gemeinde indes will bis Mitte August den Sanierungsbedarf des Hauses untersuchen lassen. Damit beauftragt wurde das Berliner Architekturbüro A+O. Die ebenfalls in Berlin ansässigen Kulturberater „Culture Concepts“ sollen ein Betreiberkonzept erstellen. Ähnliche Studien haben die Kulturberater unter anderem auch für prominente Potsdamer Kulturstätten erstellt, darunter der Neue Markt oder der Nikolaisaal. Das Konzept soll unter anderem zeigen, welche weiteren Kosten die Kommune zu bewältigen hätte, würde sie den Betrieb tatsächlich übernehmen oder von einem freien Träger übernehmen lassen. Im September sollen die Gemeindevertreter dann über den Kauf abstimmen. Die Kammerspiele sollen 392 000 Euro kosten.

Bis zum Auslaufen des Optionsvertrages soll das Kulturhaus weiter bespielt werden, sagte Konrad. „Es ist schwierig, ein totes Haus wiederzubeleben“, erklärte sie. Um den Betrieb überhaupt aufrecht zu erhalten, hat sich die Gemeinde schon jetzt bereit erklärt, in den Brandschutz zu investieren – rund 5000 Euro sollen für eine neue Brandschutztür ausgegeben werden.

Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1938 waren die Kammerspiele viele Jahrzehnte das kulturelle Zentrum des Ortes. Dort fanden nicht nur Kinovorstellungen, sondern auch Theater- und Musikveranstaltungen und nach dem Krieg sogar Boxwettkämpfe statt. Von 1960 bis 2003 wurde das Haus staatlich oder kommunal betrieben. Im Januar 2004 übernahm Karl-Heinz Bornemann die Kammerspiele wieder in private Hand. Im vergangenen Jahr kündigte er an, den Betrieb einst