PNN 22.04.10
Kleinmachnow - Die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow wird nach
den Sommerferien ihr Ganztagsprogramm für die Schüler der Sekundarstufe I
starten. Darüber informierte Schulleiterin Petra Dziewulski am Dienstagabend im
Kleinmachnower Ausschuss für Schule, Kultur und Soziales. Möglich ist das, weil
die Schule von Landes- und Bundesförderprogrammen profitiert. Einmalig sollen
rund 440 000 Euro fließen. Mit dem Geld werden Voraussetzungen geschaffen, um
den Unterricht auszuweiten und die Nachmittagsangebote zu stärken. So soll die
Bibliothek umgebaut werden, vor allem ein neuer Anbau ist geplant.
„Wir wollen, dass sich unsere Schüler wohlfühlen“, sagte Petra Dziewulski. Um
das zu erreichen, hatte sich die Schulleiterin um die Fördergelder beworben.
Mit Erfolg. Um die Gelder ausgezahlt zu bekommen, muss die Gemeinde
Kleinmachnow als Schulträger allerdings zehn Prozent der Fördergelder selbst finanzieren.
Das Rathaus habe dem Ministerien bereits angezeigt, auf das Geld zugreifen zu
wollen, sagte Dziewulski den PNN.
Viele könnten den Beginn des Ganztagesunterrichts kaum erwarten. In einer
Umfrage hätte sich 60 Prozent der Eltern für die Umstellung auf den offenen
Ganztagsbetrieb ausgesprochen – „offen“ bedeutet freiwillig. Nicht alle Schüler
der Klassen sieben bis zehn sollen ganztags unterrichtet werden. Mindestens 40
Prozent müssen es aber sein, um die Fördergelder zu erhalten.
Ein Großteil der Gelder – rund 400 000 Euro – kommen aus dem Konjunkturpaket II
und sollen für einen Anbau ausgegeben werden. Darin soll eine Kreativwerkstatt
untergebracht und ein Proberaum für Musiker eingerichtet werden. Erste
Planungen sind in Auftrag gegeben.
Abgesehen von den Einmalzahlungen wird die Gorki-Schule auch dauerhaft
finanziell stärker vom Land gestützt. Für den Ganztagsbetrieb gibt es 20
zusätzliche Lehrerwochenstunden. Für das Projekt „Soziales Lernen“ erhält jede
Klasse – auch in der Sekundarstufe II – eine zusätzliche Klassenleiterstunde
pro Woche. Zudem gibt es rund 3800 Euro pro Schuljahr, um Honorarkräfte zu
bezahlen. Eltern, Trainer oder ältere Schüler sollen den Nachmittag für die
Jüngeren mit Leben füllen. Jeweils von Dienstag bis Donnerstag werden die
Ganztagsschüler am Nachmittag bis 16 Uhr betreut, sagte Petra Dziewulski.
Neben Förderunterricht wird es Hausaufgabenhilfe, Sport, einen Literaturzirkel,
Töpferkurse und vieles mehr geben. Schon jetzt hat die Schule
Kooperationspartnerschaften mit der Jugendfreizeiteinrichtung, dem Regionalen
Sportverein, dem Industriemuseum Teltow oder den Basketballern von Alba Berlin
geschlossen, weitere sollen folgen. Auch der Schulvormittag ändert sich: Alle
Schüler werden ab dem neuen Schuljahr in 90-minütigen Blöcken unterrichtet. Zum
Schuljahresbeginn kann sich jeder Schüler entscheiden, ob er am
Ganztagsprogramm teilnehmen will. Dazu soll nach den Sommerferien ein
Elternbrief verschickt werden, sagte Dziewulski. Schüler, die an dem Programm
teilnehmen wollen, müssen sich jeweils für ein Schuljahr verpflichtend
anmelden. Tobias Reichelt