PNN 21.04.10
Kleinmachnow - Erst ein Kabelbrand, jetzt Schimmelverdacht – in der
Kleinmachnower Grundschule „Auf dem Seeberg“ und im Hort „Am Hochwald“ herrscht
weiter Raumnot. Im Januar hatte ein Kabelbrand die Elektrik im Dachgeschoss des
gemeinsam genutzten Hauses lahmgelegt. Bei den anschließenden Aufräumarbeiten
wurden jetzt Schäden entdeckt, die nicht auf das Feuer, sondern offenbar auf
fehlerhafte Sanierungsarbeiten zurückzuführen sind. Das Dachgeschoss des Hauses
bleibt gesperrt, sagte Bauamtsleiterin Barbara Neidel am Dienstagabend im
Bauausschuss. Wegen des Verdachts auf Schimmelbefall hat die Gemeinde ein
baubiologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Ergebnisse werden bis Ende des
Monats erwartet, hieß es gestern aus dem Rathaus.
Wie Gemeindesprecherin Martina Bellack gegenüber den PNN sagte, seien die
Schäden in der Decke gefunden worden. Bislang habe sich der Schimmelverdacht
noch nicht bestätigt. Bellack sprach von „leichten Schäden“, Grund zur Sorge
bestehe nicht. Dennoch ist der Unmut in der Gemeinde über den eher zufälligen
Fund groß, sagte Bauausschusschef Jens Klocksin (SPD). Bereits beim Bau der
Kita „Ameisenburg“ und auch nach der Sanierung des Dachs der
Steinweg-Grundschule wurden Baumängel bekannt. Sollte sich der Verdacht auch
auf dem Seeberg erhärten, werde die Gemeinde Gewährleistungsansprüche geltend
machen, kündigte Klocksin an. Erst vor zwei Jahren war das Haus saniert worden.
Bezahlt wurden die Arbeiten von der Gemeinde. Eigentümer des Hauses ist die
ebenfalls auf dem Seeberg ansässige Internationale Schule (BBIS).
Derweil nutzen Grundschule und Hort weiter gemeinsam die nicht betroffenen
Klassenzimmer. „Eine Dauerlösung ist es nicht“, sagte Schulleiterin Christiane
Spaltmann den PNN. In der Notsituation komme man aber gut zurecht. Auch
Hortleiterin Katja Gruber lobte die Zusammenarbeit. Dennoch fehlten den Kindern
ihre Horträume und das viele Spielzeug, sagte sie. Aufgrund der Raumknappheit
konnten nur wenige Spielsachen mit in die Klassenräume gebracht werden. Dass
die jetzt entdeckten Schäden durch die Löscharbeiten verursacht wurden, wird
bislang von allen Seiten ausgeschlossen. Der Grund: Bei dem Kabelbrand hat die
Feuerwehr nicht mit Wasser, sondern mit Kohlendioxid gelöscht. tor