PNN 23.03.10
Kleinmachnow - Die stillen Protestler gegen den Ausbau der
Kleinmachnower Schleuse, die See-Zwerge und Havel-Männchen, sind größtenteils
verschwunden. Viele der Kunstwerke waren erst wenige Stunden alt, da wurden sie
offenbar von Randalierern in der Nacht zum Sonntag zerstört und gestohlen.
Vereinzelte Holzreste, Stricke und Köpfe der Figruen fanden sich am See-Ufer.
Ursula Theiler, Sprecherin der Bürgerinitiative „Pro Kanallandschaft“, hat das
Chaos bei einem Spaziergang am Rande des Machnower Sees entdeckt. Erst am
Samstag hatten Demonstranten die See-Zwerge angebracht. „Es war eine
ausgelassene Stimmung“, sagte Theiler. Kinder hatten die Puppen aus Holz, Jute und
Stroh gebastelt und an Bäumen befestigt. Auch ein Kleinmachnower Kindergarten
beteiligte sich an der Aktion. „Die Figuren waren absolut niedlich, es tut
einem leid“, sagte Theiler.
Mit den Zwergen sollte gegen den geplanten Ausbau der Schleuse auf 190 Metern
Länge und den damit anfallenden Baumfällungen nördlich des Machnower Sees
protestiert werden. Schon im Februar hatte der Künstler Wolfgang Schmidt 20
Havelmännchen an den vom Ausbau betroffenen Bäumen in Kleinmachnow angebracht.
Die Männchen waren zuvor am Sacrow-Paretzer-Kanal im Einsatz, wo die Fällung
bedrohter Bäume abgewendet werden konnte.
Anders in Kleinmachnow: Nur zehn Havelmännchen wurden verschont, von vierzehn
See-Zwergen fehlen elf, sagte Theiler. Entmutigen ließen sich die Demonstranten
von den Randalen aber nicht: „Für uns ist das ein Zeichen, dass wir mit unseren
Protesten gegen den überdimensionierten Schleusenausbau nicht aufhören“, sagte
Theiler. tor